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Zur Rolle des Oxytocinsystems für soziale Kognition und Annäherungsverhalten: Ein pharmakogenetischer Ansatz

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227611796
 
Das Neuropeptid Oxytocin spielt für soziale Kognition und Verhalten des Menschen eine wichtige Rolle. In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass intranasal verabreichtes Oxytocin interpersonelles Vertrauen erhöhen und Fähigkeiten zur Emotionserkennung verbessern kann. Jedoch gibt es bei der Responsivität auf intranasal verabreichtes Oxytocin deutliche individuelle Unterschiede. Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist es, die Rolle der genetischen Variabilität bezüglich dieser spezifischen Unterschiede erstmalig zu untersuchen. Nach der Gabe von Oxytocin oder Placebo sollen die sozialen Kognitionen und das Sozialverhalten (Vertrauen, Emotionsverarbeitung, soziale Annäherung) der Probanden untersucht werden. Es wird hypothetisiert, dass Varianten des Oxytocinrezeptorgens und anderer am Oxytocinsystem beteiligter Gene die individuelle Responsivität auf intrasales Oxytocin modulieren. Als experimentelle Paradigmen werden neben in der Oxytocinforschung etablierten computerbasierten Ansätzen (Phase I) auch neue naturalistische Paradigmen (Phase II), die unser Verständnis der Rolle von Oxytocin in unmittelbarer menschlicher sozialer Interaktion erweitern, eingesetzt. Der integrative Ansatz dieses Projektvorhabens, der verhaltensbezogene, psychoneuroendokrinologische, genetische und pharmakologische Ansätze kombiniert, bietet somit die Möglichkeit, die biologischen Grundlagen menschlicher sozialer Interaktion besser zu beschreiben. Die Ergebnisse dieses Forschungsprogramms lassen neue Erkenntnisse hinsichtlich der funktionalen Folgen von genetischen Variationen der am Oxytocinsystems beteiligten Gene erwarten. Eine spezifischere Berücksichtigung interindividueller Unterschiede in der Oxytocinsensitivität würde zukünftige Behandlungen „sozialer Störungen“ (z. B. Autismus oder soziale Phobie) individualisieren und optimieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Singapur
 
 

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