Detailseite
Projekt Druckansicht

Fabrikations- und Charakterisierungs Linie für nanostrukturierte organische Solarzellen

Fachliche Zuordnung Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227732287
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die sowohl sauerstoff- als auch wasserarme Atmosphäre innerhalb der Glovebox-Produktionslinie, sowie die darin befindliche Heizpresse (Nano-Imprinter), ermöglichte eine detaillierte Erforschung der elektronischen funktionsweise von organischen Solarzellen. Makroskopisch messbare Eigenschaften wurden durch künstliche Manipulationen der Donator-Akzeptor Grenzschichtgeometrien auf der Nanometerskala gesteuert. Kammartige Zweischicht-Polymer-Polymer-Morphologien, deren Grenzschichtfläche kontrolliert vergrößert wurde, konnten reproduzierbar hergestellt werden und dienten dann als ein Modellsystem zur Erforschung grundlegender Prozesse wie der Exzitonenausbeute und der Ladungsträgerrekombination. Eine neuartige Prozessierungsmethode, basierend auf Nano-Imprint-Lithographie und anschließender lichtinduzierter Vernetzung des n-leitenden Materials wurde entwickelt, um rein lösungsprozessierte und kammartige Morphologien zu verwirklichen. Die Oberflächenstrukturierung der n-leitenden Polymerschicht bleibt durch die Vernetzung erhalten, selbst wenn das p-leitende Polymer aus einer Lösung auf die Nanostruktur aufgebracht wird. Diese Vernetzung basiert auf der lichtinduzierten Aktivierung von „sFPA“ Molekülen, die ab einem Sauerstoffgehalt größer 3 ppm in der Glovebox aufgrund von Photooxidation degradieren würden. In einer anderen Studie, die 2015 in APL Materials erschienen ist, wurden hocheffiziente (~ 9%) Polymer-Fullerene Solarzellen auf einer eigens entwickelten, kostengünstigen und zudem noch temperaturstabilen transparenten TiO2/Ag/TiO2 Elektrode gefertigt. Diese wurde in der Anwendung in Solarzellen mit standard- ITO basierten Solarzellen verglichen. Wir konnten zeigen, dass diese, durch einen erweiterten Parameterraum, in ihren Eigenschaften ITO-Substrate übertreffen. Solche hocheffizienten Bauteile konnten reproduzierbar nur durch Prozessieren unter kontrollierten Bedingungen erreicht werden. In zwei weiteren Studien wurden Antimon-Sulfid-Polymer Hybridsolarzellen untersucht. Ein entscheidender Schritt bei der Prozessierung des photoaktiven Antimon-sulfids ist die thermisch-induzierte Kristallisation unter Ausschluss von Sauerstoff. Auch unsere Aktivitäten im Bereich der Perowskit-Solarzellen profitieren von den kontrollierten Bedingungen in der Glovebox. Zum einen werden unsere hocheffizienten Solarzellen in der Glovebox produziert, zum anderen waren Messungen der Effizienz aufgrund der geringen Stabilität der Zellen teilweise auf Messungen in der Glovebox angewiesen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung