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Natur in der politischen Philosophie des Platonismus und Aristotelismus: Antike und mittelalterliche Positionen

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228265259
 
In der ersten Förderperiode hatte sich das Teilprojekt auf die vielfältigen Verbindungen zwischen politischen Ordnungen und Natur in der Philosophie der Antike konzentriert. In der zweiten Förderperiode sollen die Grenzen der Natur und der Parallelisierung von Natur und politischer Ordnung in den Mittelpunkt rücken. Teils werden diese Grenzen durch explizite Kritik, die unterschiedliche Philosophen aneinander üben, sichtbar, teils reflektiert ein und derselbe Philosoph, der sich auf der einen Seite auf die Natürlichkeit bestimmter Ordnungen beruft, auf der anderen Seite auch die Ergänzungsbedürftigkeit dieses Vorgehens, teils zeigen sich diese Grenzen im Spannungsfeld unterschiedlicher Interpretationen und Aktualisierungsversuche. So hatte sich in der ersten Projektphase konkret gezeigt, dass beim Klassiker des Politischen Naturalismus, Aristoteles, die Bezugnahme auf die Natur oftmals nicht über essentialistische Behauptungen hinausgeht und schon gar nicht die außermenschliche Natur betrifft. Außerdem wird selbst von der menschlichen Natur oft nur insofern Gebrauch gemacht, als sie die Anlage zu einer Entwicklung beinhaltet, die in einem sozial-kulturellen Kontext zur Entfaltung gebracht werden muss. Den Implikationen dieser ,denaturalisierenden' Lesart soll im zweiten Förderabschnitt nachgegangen werden. Ebenso finden sich sowohl in der Spätantike als auch in der mittelalterlichen-islamischen Adaption der griechischen Philosophie Entwicklungen, die die starke Parallelisierung von Natur und Naturphilosophie auf der einen und Politik und Moralphilosophie auf der anderen Seite in Frage stellen: Die einen anerkennen politische Tugenden nicht länger als Perfektion der menschlichen Natur, die anderen bestreiten grundsätzlich die Legitimität natürlicher Tugenden und wieder andere attackieren die Vorstellung von Gott als dem providenziellen Herrscher der natürlichen Welt ' oft verstehen sich diese Tendenzen als Angriff auf die aristotelische Naturphilosophie, sodass die ,Denaturalisierung' der politisch-moralischen Domäne unter dem Titel einer ,Entaristotelisierung' entsprechender Theoreme erfolgt. Hier wie dort geht es also um Grenzen der Natur.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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