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Late Quaternary development, architecture, and paleoecology of Rasdhoo Atoll, Maldives, Indian Ocean

Subject Area Palaeontology
Term from 2006 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 22831428
 
Final Report Year 2010

Final Report Abstract

Basierend auf Bohrkern-Untersuchungen und Altersdatierungen konnten die ersten Daten zum holozänen Riffwachstum, zum Meerespiegel-Verlauf im Holozän und zur pleistozänen Riffunterlage in den Malediven gewonnen werden. Holozäne Riffe des Rasdhoo Atoll (zentrale Malediven) sind aus vier Fazies zusammengesetzt. (1) Robust-verzweigte Korallen-Fazies, i.w. Acroporiden, (2) koralline Rotalgen-Fazies, (3) massive Korallen-Fazies, i.w. Porites und (4) nicht konsolidierte Sand- und Geröll-Fazies. Fazies 1 und 2 charakterisieren die randlichen Riffe, während Fazies 3 und 4 in Lagunen-Riffen vorherrschen. Weiterhin wurden mikrobielle Krusten in in den unteren Kernabschnitten gefunden. Die Mikrobialithe bildeten sich im frühen Holozän in Riffhohlräumen. Holozäne Riff-Mächtigkeiten betragen 14.5 bis >21 m. Das Riffwachstum begann >8.5 kyrs BP. Randriffe akkretierten mit Raten von >15 m/kyr (keep-up Typ). Der Meeresspiegel-Anstieg verlangsamte sich zwischen 7-6 kyrs BP und stieg dann allmählich (<1 m/kyr) auf den heutigen Stand an. Lagunenriffe akkumulierten mit durchschnittlich 4 m/kyr (catch-up Typ). Es wurden bislang keine Hinweise auf einen höheren Meeresspiegel als heute im Holozän gefunden. Frühe, submarine Zemente in den holozänen Riffen der Malediven sind eher selten, vermutlich als Folge der hohen Akkretionsraten bzw. der geringen Zeit, die zur Zementation zur Verfügung stand. Pleistozäne Grainstones mit Korallen bilden die Basis der Riffe. Sie bildeten sich während des marinen Isotopenstadiums 5e (letzte Warmzeit, Eem) vor ca. 135 kyrs BP. Überraschungen stellen die z.T. vergleichsweise hohe holozäne Mächtigkeit und die sehr hohen Akkretionsraten der Riffe (>15 m/kyr) dar. Als Folge dieser hohen Raten sind die Riffe vermutlich auch vergleichsweise schwach zementiert. Weiterhin war die Dominanz der Korallen und korallinen Rotalgen gegenüber der geringen Zahl an anderen Organismen wie Mollusken oder Foraminiferen überraschend.

 
 

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