Tetraedrische Gold(I)-Cluster und verwandte Münzmetallcluster stabilisiert durch Boranylethinylliganden

• Antragsteller: Professor Dr. Maik Finze
• Fachliche Zuordnung: Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
• Förderung: Förderung von 2012 bis 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228472253

Alkinyl-Komplexe der Münzmetalle zeichnen sich durch eine große strukturelle Vielfalt aus, die entscheidend von den Alkinyl-Liganden bestimmt und durch schwache Metall∙∙∙Metall-Bindungen erweitert wird. Wir konnten zeigen, dass mit Carba-closo-dodecaboranylethinyl- und verwandten Boranylethinyl-Liganden Gold(I)- und Silber(I)-Komplexe zugänglich sind, die sich durch eine ungewöhnlich hohe chemische, thermische und photochemische Stabilität auszeichnen und vielversprechende Photolumineszenz aufweisen. Beispiele sind dinukleare Phosphangold(I)-Komplexe, die sich unerwartet leicht synthetisieren lassen. Mit sterisch anspruchslosen Phosphan-Liganden dimerisieren diese Komplexe aufgrund intermolekularer aurophiler Wechselwirkungen zu tetranuklearen Gold(I)-Clustern, die sowohl im Festkörper als auch in Lösung vorliegen und die seltene experimentelle Studie metallophiler Wechselwirkungen erlauben. Ein Ziel dieses Vorhabens ist es, weitere Cluster dieses Typs mit Gold und ausgewählten Boranylethinyl-Liganden aber auch mit den beiden anderen Münzmetallen herzustellen und die Abhängigkeit der metallophilen Wechselwirkung vom Münzmetall und dem Borcluster zu untersuchen und die Verbindungen photophysikalisch zu charakterisieren. Ein weiteres Beispiel für die ungewöhnlichen koordinativen Eigenschaften des Carba-closo-dodecaboranylethinyl-Liganden sind Silber(I)-Cluster und -Komplexe mit Pyridin- und Phosphan-Liganden, die kurze Metall-Metall-Abstände aufweisen und so einen Hinweis auf relativ starke metallophile Wechselwirkungen geben. Die Silber(I)-Cluster zeigen eine unerwartete Raumtemperaturphoshoreszenz und ein Cluster eine für diese Verbindungsklasse präzedenzlose Phosphoreszenz-Quantenausbeute. Ein weiteres Ziel ist es Silber(I)- und Kupfer(I)-Komplexe und -Cluster basierend auf Boranylethinyl-Liganden, die durch metallophile Wechselwirkungen stabilisiert werden, herzustellen und photophysikalisch zu charakterisieren. Des Weiteren sollen in Anknüpfung an bereits erhaltene Komplexe gezielt weitere gemischtmetallische Münzmetallkomplexe mit Boranylethinyl-Liganden untersucht werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen