Die kontinuierliche Dynamik von Zielen: Eine Kombination von Verhaltensexperimenten und der Modellierung auf Basis dynamischer Felder

• Antragsteller: Professor Dr. Stefan Scherbaum
• Fachliche Zuordnung: Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
• Förderung: Förderung von 2012 bis 2019
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228710967

Kognitive Kontrollprozesse unterstützen uns dabei, unsere Ziele flexibel entweder abzuschirmen oder zu wechseln. Trotz aller Fortschritte der kognitiven Psychologie bei der Erforschung kognitiver Kontrolle ist unser Wissen um die zeitliche und räumliche Dynamik von Zielen immer noch gering. Wie sind Ziele im Arbeitsgedächtnis repräsentiert, wie und wann greifen kognitive Kontrollprozesse zur Stabilisierung oder zum Wechsel dieser Repräsentationen ein?Eine bisher dominante, diskrete Sicht auf Ziele wurde implizit durch das diskrete Format der benutzten Aufgaben eingeführt, was sich auch auf entsprechende Modelle auswirkte. Faktisch jedoch ist es ungeklärt, ob Ziele nicht auch kontinuierlich und sich überlappend repräsentiert sein könnten. Dies würde die Sicht auf kognitive Kontrollprozesse grundlegend ändern und neue Fragen aufwerfen: wie werden Zielaktivierungen stabil gehalten, wie werden Wechsel zwischen überlappenden Zielen eingeleitet?Dieses Projekt wird die kontinuierliche zeitliche und räumliche Dynamik von Zielen untersuchen, aufbauend auf zwei Forschungslinien: Forschung zu kognitiver Kontrolle und Forschung zur Dynamik des Arbeitsgedächtnisses basierend auf der Modellierung neuronaler Felder. In Verhaltensexperimenten sollen Zieldynamiken mit kontinuierlichen Aufgaben untersucht werden flankiert von Modellsimulationen. Die mit dieser Kombination erlangten Einsichten in die Repräsentation von Zielen und die damit verbundenen kognitiven Kontrollprozesse können die zukünftige Konstruktion von Theorien der Volition und exekutiver Funktionen entscheidend beeinflussen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Kooperationspartner: Professor Dr. Rico Fischer; Professor Dr. Thomas Goschke; Professor Dr. Sebastian Pannasch