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Vorbereitung einer multizentrischen, randomisierten, offenen, einfach verblindeten klinischen Studie mit dem Ziel, die Effekte einer durch Immunmarker geleiteten präventiven antibiotischen Behandlung auf die 3 Monats-Prognose nach Schlaganfall zu untersuchen

Antragstellerin Dr. Lena Ulm
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228897633
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Schlaganfall-assoziierte Pneumonie (SAP) ist die häufigste potentiell modifizierbare Todesursache in der Akutphase des Schlaganfalls und mit schlechtem neurologischen Langzeit-Outcome assoziiert. Eine breite präventive Anwendung von Antibiotika könnte das Auftreten von Infektionen verhindern, birgt jedoch das Risiko von Resistenzentwicklungen. Ziel des Projekts war die Ausarbeitung einer klinischen Studie zur Untersuchung der Effekte einer durch ein Immunmonitoring (HLA-DR Level) geleiteten antiinfektiven Behandlung auf die Langzeit-Prognose nach Schlaganfall, basierend auf experimentellen und klinischen Vorarbeiten unserer Arbeitsgruppe (Analyse von Daten der prospektiven klinischen Studien PREDICT und STRAWINSKI). In einer post-hoc Analyse unserer klinischen Studie PANTHERIS wurde die monozytäre HLA-DR Expression als sensitiver und spezifischer Marker zur Vorhersage des Auftretens einer SAP ermittelt. Eine prospektive Analyse von Daten der PREDICT-Studie identifizierte neben HLA-DR auch Dysphagie als unabhängigen Risikofaktor für eine SAP (HLA-DR ≤ 12.595 Moleküle/Zelle: Risiko einer SAP 9.2%, bei zusätzlicher Dysphagie 21.1%, Risiko bei normalen HLA-DR Leveln und ohne Dysphagie: 0). Diese Marker werden momentan prospektiv an den Daten der STRAWINSKI-Studie validiert und sollen als Guidance-Marker für die geplante Studie verwendet werden. Das Einschlussfenster für die geplante Studie wurde gemäß den Erfahrungen im Rahmen der STRAWINSKI-Studie auf 40 Stunden nach Schlaganfall erweitert. Die in der geplanten Studie verwendeten Antibiotika wurden basierend auf Daten der STRAWINSKI-Studie ausgewählt, in der eine durchschnittlich niedrigere Mortalitätsrate von mit Fluorochinolonen und Lincosamiden behandelten Patienten im Vergleich zu allen mit Antibiotika behandelten Patienten ermittelt wurde.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • STRoke Adverse outcome is associated WIth NoSocomial Infections (STRAWINSKI): procalcitonin ultrasensitive-guided antibacterial therapy in severe ischaemic stroke patients - rationale and protocol for a randomized controlled trial. Int J Stroke. 2013 Oct;8(7):598-603
    Ulm L, Ohlraun S, Harms H, Hoffmann S, Klehmet J, Ebmeyer S, Hartmann O, Meisel C, Anker SD, Meisel A
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1111/j.1747-4949.2012.00858.x)
  • Stroke-induced immunodepression and dysphagia independently predict stroke-associated pneumonia – The PREDICT study. Journal of cerabral blood flow & metabolism, Volume: 37 issue: 12, 3671-3682
    Hoffmann S, Harms H, Ulm L, Nabavi D, Mackert BM, Schmehl I, Jungehuelsing J, Montaner J, Malzahn U, Heuschmann PU, Meisel C, Meisel A + 5 weitere
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1177/0271678X16671964)
 
 

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