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Bewässerungssysteme im antiken Jemen: Epigraphische und historische Untersuchungen
Antragsteller
Mohammed Maraqten, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 229202343
Das Untersuchungsziel des Projekts ist die Erforschung des altsüdarabischen Schriftmaterials (Sabäisch, Qatabanisch, Minäisch und Hadramitisch) bezüglich der Bewässerungssysteme. Erstmalig wird hier eine Dokumentation vorgelegt, die sich sowohl der interdisziplinären Analyse des Schriftmaterials im Rahmen der archäologischen Funde annimmt, als auch die altorientalischen sowie die klassisch-arabischen Quellen -insbesondere die des jemenitischen Sprachgutes - mit einbezieht. Im bewilligten Projektzeitraum galt die Arbeit in erster Linie der umfassenden Aufnahme, Dokumentation und Untersuchung der altsüdarabischen Schriftdokumente zum Thema Bewässerung. Die Aufarbeitung des Textmaterials hinsichtlich der lexikalisch-linguistischen Forschung wurde zum größten Teil durchgeführt. Die Zielsetzung der Arbeit im Rahmen des beantragten Verlängerungszeitraums ist, das Inschriftenmaterial zur Bewässerung zu vervollständigen. Die Zahl der Bewässerungstexte wurde mit 160 im Erstantrag angegeben. Es hat sich im Laufe der Untersuchung gezeigt, dass diese Zahl unterschätzt wurde und dass die eigentliche Zahl doch über 220 Texte beträgt. Zur Zielsetzung gehört außerdem, dass die bis jetzt gesammelten und weitgehend bearbeiteten ca. 220 Texte mit weiteren - wegen der politischen Situation bislang nicht zugänglichen Texten aus dem Nationalmuseum von Sanaa - in einem Korpus zusammengestellt werden. Bei dem Material aus Sanaa handelt es sich um ca. 50 Texte, die in Erstveröffentlichung dem Korpus beigefügt werden sollen. Dazu kommen ca. 15 Minuskeldokumente aus der Sammlung der Universität Leiden. Damit wird die Erschließung des Textkorpus von ca. 285 Bewässerungsdokumenten umfassend bearbeitet und abgeschlossen sein (s. das beigefügte Teilmanuskript des 3. Kapitels). Ein zweites Untersuchungsziel der Arbeit ist die lexikalische Auswertung der altsüdarabischen Schriftdokumente zur Wasserwirtschaft. Verbunden ist dies mit dem Vorhaben, die erste kulturhistorische Untersuchung der Wasserwirtschaft im antiken Südarabien überhaupt durchzuführen. So wichtig und wissenschaftlich angeraten dieses Unterfangen ist, so verlangt es doch einen höheren Zeitaufwand, als bei der (Erst - ) Antragsstellung angenommen wurde. Eine Verlängerung der Projektarbeitszeit wird diesen Anspruch - basierend auf den Vorarbeiten - effektiver erfüllen können.Eine weitere qualitative Verbesserung des Gesamtwerks wird durch die Erstellung von Faksimiles aller Texte und weiterer Illustrationen, die ich in meine Arbeit aufnehmen möchte, erreicht werden. Mit dieser Ergänzung wird die Bedeutung der Forschungsergebnisse wissenschaftlich qualitativ stark angehoben, da durch die präzisere Ansicht und Wahrnehmung des jeweiligen Textes sich sein wissenschaftlicher Wert in der Anwendung enorm verbessert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen