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Kommentar zum fünften Buch der Astronomica des Manilius

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22933660
 
Das fünfte und letzte Buch der Astronomica, eines kosmologischen Lehrgedichts der augusteischen Klassik, beschreibt in einem einzigen geschlossenen Durchgang durch das Tierkreiszeichenjahr die Wirkungen von 33 extrazodiakalen Sternbildern, die spekulativ auf bestimmte Einzelgrade oder Gradabschnitte der Ekliptik bezogen werden, die sie modifizieren, relativieren oder verstärken und die untereinander signifikante Winkelabstände (Aspekte) bilden. Besonders attraktiv für ihre Lokalisierung waren die vier Jahrpunkte (Tagundnachtgleichen und Wendepunkte). Diese Bezüge beruhen weniger, wie bisher allgemein angenommen, auf der realen ersten (bzw. letzten) Sichtbarkeit von Sternen, sondern man versuchte, die angenommenen Eigenschaften der außerzodiakalen Sternwesen spekulativ mit Eigenschaften bestimmter ekliptikaler Einzelgrade in Einklang zu bringen (Beispiel: Sirius im Großen Hund, der hellste Fixstern überhaupt, verstärkt die Hitze des sommerlichen Löwen mit Regulus, dem hellsten Stern der Ekliptik). Diese Kombinationen wurden durch in jüngerer Zeit bekannt gewordene oder interpretatorisch genauer erschlossene Texte der astrologischen Fachprosa, insbesondere des Teukros von Babylon (spätestens 1. Jahrhundert v.Chr.), besser verständlich. Genauer geklärt wurden auch die möglichen Identifizierungen der unkanonischen Sternbilder mit den bekannten. Die jüngst gesammelten Parallelstellen (Similien) zu dem Kapitel 4,4 der ptolemäischen Tetrabiblos (2. Jahrhundert n.Chr.) über die astrologische Bestimmung der Berufe und Tätigkeiten erlauben es, das Verhältnis von planetarer (Ptolemaios) und zodiakaler (Manilius) Bestimmung genauer zu fassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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