Kommentar zum fünften Buch der Astronomica des Manilius
Final Report Abstract
Die Interpretation des fünften Buches des astrologischen Lehrgedichts (Astronomica) des Manilius hat aufgrund neuedierter Quellentexte (vgl. vor allem W. Hübner, Grade und Grad-bezirke der Tierkreiszeichen: der anonyme Traktat De stellis fixis, in quibus gradibus oriuntur signorum; quellenkritische Edition mit Kommentar, Stuttgart - Leizpig 1995 [Sammlung wissenschaftlicher Commentare]) einen erheblichen Fortschritt gemacht. Es zeigte sich, daß die Prognosen für die zusammen mit den zwölf Tierkreiszeichen aufgehenden extrazodiakalen Sternbilder (Paranatellonten) auf gemeinsamen Eigenschaften mit den Tierkreiszeichen basieren. So verheißt z.B. der aus Mensch und Tier zusammengesetzte Schützenkentaur (Sagittarius) für sich allein Zähmung (d.h. 'Vermenschlichung') größerer Tiere, zusammen mit dem Schwan (Cygnus) die Zähmung von Vögeln. Oder. Das Band der einander entgegengesetzt schwimmenden Fische ('Enantiodromie') entspricht nicht nur den Ketten der zusammen mit ihnen aufgehenden Andromeda sondern auch den Ketten des unter dieser Kombination von Sternbildern geborenen Gerichtsschergen, der an den Delinquenten gekettet ist. Solche phantasiereichen Assoziationen gewähren Einblick in die damalige (aber durchaus auch heute noch anzutreffende) mythische ('prälogeisch') Denkweise.
Publications
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Manilius. Astronomica, Buch V. Band 1 Einführung, Text und Übersetzung. Sammlung wissenschaftlicher Commentare. De Gruyter, 2010. ISBN 978-3-11-020670-8
Wolfgang Hübner
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Manilius. Astronomica, Buch V. Band 2 Kommentar. Sammlung wissenschaftlicher Commentare. De Gruyter, 2010. ISBN 978-3-11-020670-8
Wolfgang Hübner