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The Democratic Gap: Transcultural Confrontations of German Immigrants and the Promise of American Democracy

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22955756
 
Die Habilitationsschrift positioniert sich im wissenschaftlichen Kontext der Transnational American Studies, um einen Beitrag zur Internationalisierung der American Studies aus deutscher Perspektive zu leisten. Dazu untersucht sie Formen transkultureller Konfrontationen am Beispiel deutscher Immigranten in den USA vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Arbeit analysiert das Quellenmaterial von Autobiographien, politischen Pamphleten, Reden, Zeitungsartikeln und Briefen unter literarischen und kulturwissenschaftlichen Gesichtspunkten. Politische, religiöse oder ethnische Verfolgungen in Deutschland machten Einwanderer besonders sensibel für die Diskrepanz zwischen demokratischem Anspruch und Wirklichkeit (democratic gap) im vermeintlichen ¿Asyl der Freiheit¿. Die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Akkulturationsdruck, Dissens und ethnischen Diffamierungen rückten jedoch in der Exilforschung oft in den Hintergrund. Immer neue Belege für kulturelle Leistungen suggerierten eine harmonische Geschichte der erfolgreichen, vorbildlichen Assimilation von deutschen Einwanderern. Die Habilitation fragt hingegen nach dem Konfliktpotential, das entsteht, wenn Immigranten mehr Demokratie einfordern, auf politische Schwachstellen hinweisen, gesellschaftliche Missstände benennen und aktiv für Reformen eintreten. Die Analyse der kritischen Auseinandersetzung mit der amerikanischen Kultur geschieht anhand von sieben zentralen Konfliktfeldern: Sklaverei, Frauenemanzipation, ethnische Vorurteile, Sprache, Kapitalismuskritik, Bürgerrechtsbewegung und Holocaust-Trauma. In der deutschamerikanischen Begegnung avanciert die gesellschaftspolitische Benachteiligung der Afro-Amerikaner zum Testfall des Demokratieversprechens. Die vorliegende Arbeit präsentiert einen revisionistischen Ansatz, um die Argumentationsstruktur der jeweiligen Reaktionen auf das demokratische Versprechen der Unabhängigkeitserklärung und die widersprüchliche Lebenswirklichkeit einander gegenüber zu stellen. Der Vergleich überführt die Kulturkritik deutscher Einwanderer in neue Kontexte, die Aufschluss über Probleme der Integration und Akkulturation, Ursachen für ethnische Vorurteile, kulturelle Missverständnisse und Spannungen in den transatlantischen Beziehungen geben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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