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Degradation von Biodiversität und Ökosystemfunktionen in subtropischem Grasland sowie Grenzen der Renaturierung

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 229792592
 
Ökologische Renaturierung strebt eine Steigerung der Biodiversität und eine Verbesserung der Ökosystemfunktionen an. Aus ökologischer Theorie ergibt sich, dass Ökosysteme unter anthropogenem Einfluss klare Degradationsstadien aufweisen, die charakterisiert werden durch (1) Veränderungen der abiotischen Verhältnisse und biotischen Zusammensetzung im Vergleich zu Referenzsystemen, (2) Verschlechterung der Ökosystemfunktionen und (3) Resilienz- und Renaturierungsschwellen, die bestimmen, ob ein degradiertes System wieder zu einem bestimmten Stadium zurückkehren kann. Diese Theorie ist ein nützliches Konzept, das aber bisher nur selten empirische untersucht worden ist. Das vorliegende Projekt wird dieses Konzept am Beispiel südamerikanischer Grasländer anwenden, testen und weiterentwickeln. Südamerikanische Grasländer haben eine besonders reiche Biodiversität und sie sind akut bedroht durch Landnutzungswandel. In dem brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul, beispielsweise, sind etwa 50 % der ursprünglichen Grasländer umgewandelt worden in Ackerflächen, forstliche Plantagen oder Siedlungen. Nur etwa 2 % der Grasländer befinden sich in Naturschutzgebieten, in denen bei Einstellen der Weidenutzung eine Gehölzsukzession abläuft. Die Grasländer kommen in verschiedenen Degradationsstadien vor, die sich in ihren Ökosystemfunktionen vermutlich unterscheiden. Die relative Beständigkeit dieser Stadien und mögliche Übergänge sind allerdings unbekannt. Das gilt insbesondere für Hybridökosysteme oder Neuartige Ökosysteme, die Artenzusammensetzungen zeigen, die das Ergebnis nicht nachhaltiger Landnutzung und biologischer Invasionen sind und bisher in der Untersuchungsregion nicht vorkamen.Das Projekt beruht auf einer engen Kooperation von zwei Forschungsgruppen an der Technische Universität München mit Expertise in Renaturierungsökologie und Terrestrischer Ökologie sowie Forschern der Universidade Federal do Rio Grande do Sul in Porto Alegre (Brasilien), die seit mehreren Jahren intensiv die Ökologie und Biodiversität brasilianischer Grasländer untersuchen. Das Projekt besteht aus einer regionalen Erfassung der verschiedenen degradierten Grasländer, einer Schnelluntersuchung wesentlicher Ökosystemfunktionen sowie Renaturierungsexperimenten im atlantischen Hochland von Rio Grande do Sul. Das Projekt wird Managementmethoden untersuchen, die degradierte Stadien wieder in Richtung der Referenzsysteme entwickeln könnten. Die Ergebnisse werden zu einer Verbesserung des Wissens um die Renaturierung von Grasland in Brasilien beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Brasilien
 
 

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