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Zeitdiskurse und Zeithorizonte in der EU-Klima- und Fischereipolitik

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 229831237
 
Die Anforderungen nachhaltiger Umweltgovernance stellen demokratische Politik vor ein multidimensionales Problem. Nicht nur verdeutlicht ihr transnationaler Charakter die bereits oft untersuchte Notwendigkeit internationaler Kooperation, sondern ihr zeitlicher Charakter bedeutet vor allem auch eine Herausforderung an intertemporale Koordinationsleistungen. So setzen die langfristigen Ziele nachhaltiger Politik kurzfristiges Handeln voraus, das zudem in langfristiger Perspektive oft kostengünstiger wäre. Umgekehrt stehen den kurzfristig zu akzeptierenden gesellschaftlichen Kosten einer aktiven Umweltpolitik oftmals nur langfristige und zum Teil ungewisse Auswirkungen gegenüber. Zusätzlich bestehen unter den relevanten politischen Akteuren aus ihren jeweiligen Zeithorizonten resultierende Koordinationsdilemmata, die eine Einigung auf politische Interventionen zusätzlich erschweren. Insbesondere die Europäische Union versucht jedoch, eine nachhaltige und langfristig angelegte Umweltpolitik zu machen. In verschiedenen Bereichen der globalen Umweltgovernance wird ihr sogar eine Vorreiterrolle zugesprochen, die auch vor dem Hintergrund der daraus möglicherweise resultierenden Wettbewerbsnachteile überraschen kann. Gleichzeitig gelingt es der EU in anderen umweltpolitisch relevanten Bereichen aber nicht, diese Nachhaltigkeitszielsetzungen konsequent zu verfolgen. Das hier vorgeschlagene Forschungsprojekt möchte dementsprechend die Umweltpolitik der EU an den Fällen ihrer Klima- und Fischereipolitik als Fallbeispiele langfristiger Umweltgovernance untersuchen und erklären. Es fokussiert dabei auf drei zentrale Determinanten der politischen Prozesse in der EU Umweltpolitik: Zeitdiskurse, Zeithorizonte und institutionelle Koordinationsmechanismen zur Lösung der zeitinduzierten Dilemmata.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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