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Die Aneignung des Mobiltelefons durch Frauen im Kontext der Geschlechterbeziehungen in Gilgit-Baltistan (Nordpakistan)

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230033369
 
Das Forschungsprojekt will die Aneignung des Mobiltelefons durch Frauen im nordpakistanischen Hochgebirgsraum Gilgit-Baltistan untersuchen. Die Gesellschaft von Gilgit-Baltistan ist durch eine ausgeprägte Geschlechtertrennung und Kontrolle der Frauen geprägt, die jedoch nach Zugehörigkeit zu verschiedenen muslimischen Gruppen variiert und bei Schiiten und Sunniten viel stärker ausgeprägt ist, als bei Ismailiten. Die Forschung geht von der These aus, dass das vor wenigen Jahren ein-geführte Mobiltelefon den Kommunikationsraum, und damit ihren Beziehungs- und Handlungsraum, von Frauen in Gilgit-Baltistan stark erweitern kann, dass Aneignung und Gebrauch des Mobiltelefons jedoch nichtsdestotrotz entscheidend durch die in verschiedenen Gruppen vorherrschenden Ge-schlechterbeziehungen, also durch die teils massive Einschränkung und Kontrolle des "Frauenraums" durch Männer (vor allem Väter und Brüder) geprägt ist. Es soll untersucht werden, wie Frauen sich das Mobiltelefon aneignen und ob und wie Mobiltelefonie die vorherrschenden Geschlechterbeziehungen in Gilgit-Baltistan verändert. Letzlich geht es dabei nicht nur um Mobiltelefonie, sondern um die Frage der Veränderung von Gender-Vorstellungen und -Beziehungen generell. Das Ziel der Arbeit ist somit, durch die Untersuchung der geschlechtsspezifischen Aneignung des Mobiltelefons durch Frauen einen Beitrag zur Geschlechterforschung in Gilgit-Baltistan generell zu leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Pakistan
Beteiligte Person Professor Dr. Azam Chaudhary
 
 

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