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Raumvorstellungen und Autochthonie bei den Tubu in Ostniger

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230252790
 
Das Vorhaben untersucht sich wandelnde Raumordnungen und Raumvorstellungen bei den Tubu in Ostniger. Es beginnt mit einer empirisch-ethnologischen Raumuntersuchung bei den Teda Gunda Tarduga, die zwischen Ngourti und Agadem siedeln. Mit ihrem Hauptbrunnen bei Atruna leben die Tarduga im Kernbereich der Aktivitäten zur Erdölförderung durch die China National Petroleum Corpo-ration und sollen umgesiedelt werden. Das Projekt geht davon aus, dass durch die Förderaktivitäten und die geplante Umsiedelung Raum modifiziert und zwischen Tubu und Staat neu ausgehandelt wird, und möchte Raumvorstellungen der Tubu ethnographisch und Prozesse der Modifikation und des Aushandelns von Territorium sozialanthropologisch untersuchen. Es geht weiter davon aus, dass die Tubu von Diskursen zur Autochthonie Gebrauch machen werden, und dass diese Diskurse, entgegen Meinungen aus der politischen Anthropologie, nicht etwa inhaltsleer sind, sondern in konkretem Bezug zu Raum stehen und nur in diesem Bezug verstanden werden können. Eine Untersuchung der Entstehung von Autochthoniediskursen in ihrem konkreten Raumbezug ist damit ein weiteres Ziel des Projektes. Nach der Untersuchung solcher primärer Diskurse sollen sekundäre politische Diskurse auf regionaler und nationaler Ebene sowie Prozesse der Abstrahierung und Entfremdung von konkretem Raum untersucht werden. Das Vorhaben möchte eine Anthropologie des Raumes bei den Tubu erar-beiten und dabei untersuchen, ob, und wenn ja wie, sich heute Autochthoniediskurse aus konkreten Raumvorstellungen herleiten lassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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