Project Details
Projekt Print View

Identifizierung und Charakterisierung von Genen für sensorineurale Hörstörungen

Subject Area Molecular Biology and Physiology of Neurons and Glial Cells
Term from 2006 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 23036856
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

An mehreren Fällen konnte hauptsächlich in der ersten Förderperiode gezeigt werden, dass die Positionsklonierung von Krankheits-assoziierten Chromosomenbruchpunkten auch im Fall von Hörstörungspatienten mit balancierten Translokationen erfolgreich zur Identifizierung neuer Gene eingesetzt werden kann. Schwerpunkt der zweiten Förderperiode war ein Mikroarray-Screening von >100 NSHL-Patienten. Dabei konnte gezeigt werden, dass Mikrodeletionen von bekannten Hörstörungsgenen, insbesonderer STRC einen relativ hohen Teil (etwa 10%) von angeborenen Hörstörungen (mit)verursachen. Rezessive Mutationen in STRC (DFNB16) sind nach Mutationen in GJB2 (DFNB1) die zweithäufigste genetische Ursache für NSHL. Desweiteren wurden möglicherweise pathogene CNVs in einer Reihe von neuen Kandidaten-Hörstörungsgenen (AADAC, FARS2, GRM7, MTAP, PSD3 und TULP2) identifiziert, die noch weiter abgeklärt werden müssen. Durch NGS von 80 Hörstörungsgenen in 23 NSHL-Patienten und 9 gesunden Kontrollen konnte über die Hälfte der Fälle geklärt werden; in den ungeklärten Fällen wurde gegenüber gesunden Kontrollen ein Überschuss von möglicherweise pathogenen Mutationen gefunden, was für eine polygene Vererbung spricht. Durch targeted NGS konnte in einer grossen Familie ein neues X-chromosomales Hörstörungsgen, COL4A6 identifiziert und charakterisiert werden. Unsere Ergebnisse sprechen dafür, Mikroarrays und NGS in die Routinediagnostik von Patienten mit angeborenen Hörstörungen einzusetzen.

Publications

 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung