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Paläoumweltbedingungen und anthropogene Landoberflächenveränderungen im Umfeld des frühkeltischen Fürstensitzes auf dem Ipf am Westrand des Nördlinger Rieses

Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2006 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 23057223
 
Das beantragte Vorhaben beinhaltet die Untersuchung kolluvialer Sedimente im Braunjura- Hügelland am Westrand des Nördlinger Rieses zwischen Ipf und Goldberg. Seinen Ausgangspunkt stellen Ausgrabungen der Archäologischen Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Stuttgart (zuvor Landesdenkmalamt Baden-Württemberg) dar, die dort unter der Leitung von PD Dr. Rüdiger Krause durchgeführt werden und seit 2004 in das DFG-Schwerpunktprogramm 1171 ¿Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse - Zur Genese und Entwicklung frühkeltischer Fürstensitze und ihres territorialen Umlandes integriert sind. Im Zuge dieser Ausgrabungen wurden auf einem Höhenrücken zwischen Ipf und Goldberg nahe des Weilers Österholz, Gemeinde Kirchheim am Ries - 2003 im Bereich eines Grabhügels (Hügel 2) und seit 2004 im Umkreis eines frühkeltischen Rechteckhofs - verschiedene Kolluvien, eng verzahnt mit den archäologischen Befunden, dokumentiert.Diese kolluvialen Archive in unmittelbarer Umgebung der bekannten frühkeltischen Siedlungsplätze östlich des Ipf werden nun in räumlicher und zeitlicher Abstimmung mit den archäologischen Grabungen von physisch-geographischer Seite bearbeitet. Dabei sollen geomorphologisch- pedologische Untersuchungen unter Einsatz eines vielfältigen Methodenspektrums dazu beitragen, die Kenntnisse über Paläoumwelt und anthropogene Landschaftsveränderungen mindestens seit der frühen Eisenzeit zu verbessern. Mit Hilfe bewährter sedimentologischer und bodenkundlicher Analysen wird eine möglichst differenzierte Charakterisierung und stratigraphische Gliederung -der Kolluvien angestrebt. Dabei kann auf methodische Fortschritte der letzten Jahre sowohl bei der Erkundung (Geophysik, Geoelektrik) als auch bei Datierungsverfahren (AMS, OSL/IRSL) zurückgegriffen werden.Hauptziel der Untersuchung ist eine möglichst hoch auflösende Rekonstruktion der jungholozänen Landschaftsgeschichte in diesem Bereich des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes sowie die Korrelation der dort feststellbaren Abtragungsphasen mit bekannten Besiedlungsphasen. Die Ergebnisse lassen eine Abschätzung des anthropogenen Einflusses auf die Boden- und Reliefentwicklung in verschiedenen Zeiträumen und damit insbesondere auch Rückschlüsse auf flächenhafte Auswirkungen der Siedlungstätigkeit im Zuge der Herausbildung des Fürstensitzes auf dem Ipf während der späten Hallstartzeit zu. Mit diesem Ansatz fügt sich das geographisch-bodenkundliche Vorhaben in die naturwissenschaftlichen Fragestellungen des SPP 1171 der DFG ein. Es stellt eine Ergänzung der archäologischen Untersuchungen dar, die maßgeblich zum Verständnis des regionalen Umfeldes des Fürstensitzes beiträgt und an Hand von Landschaftsmodellen überregionale Vergleiche ermöglicht.
DFG Programme Priority Programmes
Participating Person Dr. Joachim Eberle
 
 

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