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Bioarchäologische Untersuchungen am bronze- und eisenzeitlichen Gräberfeld von Maikhan Tolgoi, Oberes Orkhontal, Zentrale Mongolei. Pilotstudie

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230723665
 
Mit der beantragten Pilotkampagne soll ein umfangreiches Ausgrabungsprojekt in dem Gräberfeld Maikhan Tolgoi im Oberen Orkhontal in der zentralen Mongolei vorbereitet werden. Der Nekropole kommt für die Erforschung der Bronze- und Eisenzeit eine herausragende Rolle zu, finden sich doch sämtliche charakteristischen Monumenttypen (Khirigsuurs, Hirschsteine, Plattengräber) dieser Epoche nebeneinander auf diesem Platz. Das Gräberfeld zeichnet sich nicht nur durch eine besonders große Vielfalt unterschiedlichster Grabformen und eine hohe Anzahl kulturunspezifischer Befunde, sondern auch durch eine für die Mongolei außergewöhnlich dichte Belegung aus. Jüngste Forschungen erzielten zwar Fortschritte in der Datierung der drei genannten Monumenttypen, die Frage ihres Nebeneinanders und ihrer Funktion ist jedoch vollkommen ungeklärt. Traditionell werden sie als unterschiedliche archäologische Kulturen verstanden, ein unzureichendes, aber immer noch angewandtes Kulturkonzept der sowjetischen Wissenschaftstradition.Durch die erstmalige systematische Untersuchung eines Gräberfeldes in der Mongolei, das anscheinend während der späten Bronze- und älteren Eisenzeit genutzt wurde, würde eine Grundlage geschaffen, um das tatsächliche kulturelle, funktionale und zeitliche Verhältnis der drei sogenannten Kulturen zu untersuchen. Der archäologischen Analyse steht gleichberechtigt ein bioarchäologischer Ansatz mit dem modernen Methodenkanon der Anthropologie und Paläozoologie zur Seite. Nur durch diese interdisziplinäre Vorgehensweise kann das Nebeneinander der Monumenttypen umfassend geklärt und mögliche Unterschiede, eventuell bedingt durch eine unterschiedliche Wirtschaftsweise, Ernährung oder gesellschaftliche Differenzierungen, zwischen den die Denkmäler nutzenden Bevölkerungsgruppen zu erfassen. Da zeitgleiche permanente Siedlungen fehlen, können diese Fragen einzig durch die komplexe Analyse eines Gräberfeldes beantwortet werden.Ziel der beantragten Pilotstudie ist es, während einer Feldkampagne im September 2012 zu kontrollieren, ob das anhand des Forschungsstandes zu erwartende Vorkommen von Skeletten und ihre Erhaltung für ein umfangreicheres Projektvorhaben ausreichend ist. Dazu sollen ausgewählte Befunde unterschiedlicher Form ausgegraben, datiert und die zu erwartenden Skelette anthropologisch untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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