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Psychoimmunologische und psychoendokrine Prozesse bei der Komorbidität von atopischem Ekzem und Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung.
Antragstellerin
Professorin Angelika Buske-Kirschbaum, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230771198
Ergebnisse epidemiologischer Forschung weisen konsistent auf eine Komorbidität des atopischen Ekzems (AE) und der Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) hin. Kürzlich wurde von den Antragstellern berichtet, dass Kinder mit AE ein 1,5-fach erhöhtes Risiko für eine spätere ADHS aufweisen. Die zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen der Komorbidität des AE und der ADHS sind bislang ungeklärt. In dem geplanten Forschungsvorhaben soll geklärt werden, ob (a) Stress und eine dysfunktionale biologische Stressreaktion ein gemeinsames, pathologisch relevantes Merkmal beider Störungen darstellen, und (b) inwiefern allergisch-entzündliche Prozesse Symptome der ADHS auslösen bzw. diese verstärken können.Zu dieser Fragestellung werden Patienten mit AE sowie Patienten mit AE und ADHS vor (t1) und während (t2) eines entzündlichen Schubs (Exazerbation) sowie nach erfolgreicher Therapie (t3) untersucht. Hierbei werden zu allen Messzeitpunkten die Freisetzung inflammatorischer Zytokine sowie exekutive Funktionen und Aufmerksamkeit erfasst. Weiterhin werden die akute Cortisolreaktion auf Stress (Trierer Sozialstress-Test für Kinder; TSST-K) und die kumulative Einlagerung von Cortisol ins Haar gemessen. Diese Ergebnisse sollen mit einer Patientengruppe, die ausschließlich an ADHS leidet und einer gesunden Kontrollgruppe verglichen werden. Die Ergebnisse der geplanten Studie sind von heuristischer und klinischer Relevanz, da sie (a) den Einfluss dysfunktionaler immunologischer und endokriner Prozesse auf die Entwicklung und Funktion spezifischer Hirnfunktionen aufklären helfen sowie (b) Aufschluss darüber geben, ob AE-spezifische Entzündungsreaktionen und/oder Stress relevante Faktoren der Komorbidität von AE und ADHS sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen