Detailseite
Der Einfluss visuell wahrgenommener Bewegungen auf auditive Rhythmuswahrnehmung
Antragstellerin
Dr. Yi-Huang Su
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230798057
Das Projekt stellt eine Fortsetzung des laufenden Projektes dar, welches sich mit multisensorischer (auditiv-visueller) Rhythmuswahrnehmung beschäftigt. Der visuelle Rhythmus wird hierbei aus einer beobachteten biologischen Bewegung abgeleitet. Rhythmuswahrnehmung ist mit menschlicher Bewegung verknüpft. Das laufende Projekt konnte mit Hilfe einer einfachen menschlichen Bewegung den Effekt eines visuell evozierten Beats auf die auditive Rhythmuswahrnehmung nachweisen. Im neuen Forschungsprojekt werden diese intermodalen Effekte bei komplexeren rhythmischen Bewegungen untersucht, welche von menschlichen Tanzbewegung abgeleitet werden. Die Hypothese besteht darin, dass koordinierte Bewegungen zwischen verschiedenen Körperteilen, wie man sie im Tanz findet, hierarchische Module des visuellen Rhythmus (Puls, Beat, und Metrum) kommunizieren. Es wird erwartet, dass solche beobachteten Bewegungen mit auditiven Rhythmen bei der Wahrnehmung von Beat und Metrum interagieren. Das Projekt besteht aus drei Teilen. Verschiedene Wahrnehmungs- und sensomotorische Paradigmen werden eingesetzt. Ein EEG-Experiment untersucht die neuronale Korrelate. Teil A erforscht, wie visueller Puls und Beat bei bestimmten Ganzkörper-Tanzbewegungen wahrgenommen werden. Teil B untersucht die intermodalen Effekte solcher visueller Rhythmen auf die auditive Wahrnehmung von Beat und Metrum. Zugleich erforscht er die Mechanismen, die der Integration audiovisueller Rhythmen zugrundeliegen. Teil C überprüft, inwiefern die Verkörperung (embodiment) der Rhythmuswahrnehmung im Kontext der visuellen Bewegungserkennung eine Rolle spielt. Hierbei werden die intermodalen Effekte als eine Funktion des die Bewegung ausführenden Agenten (Selbst vs. Andere) untersucht. Das Ziel des Projektes besteht darin, multisensorische Rhythmuswahrnehmung aus der Perspektive eines integrierten Rahmenkonzepts aus sensomotorischer Kopplung und verkörperter Wahrnehmung von Musik und Tanz zu beleuchten. Die Ergebnisse können neue Erkenntnisse für die Entwicklung multimodaler rhythmischer Stimuli liefern, die beim Anleiten menschliche Bewegungen oder beim Training von Sprache genutzt werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Joachim Hermsdörfer