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Individualisiertes Feedback für computer-gestütztes Lernen gesprochener Sprache

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230875573
 
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Nutzbarkeit und Effizienz computer-gestützter Sprachlernsoftware um eine Größenordnung zu verbessern, indem Inhalte, Feedback und Übungen für die gesprochene Dimension einer Fremdsprache an individuelle Lerner angepasst werden. Dies wird durch Integration der eigenen Sprachproduktion und -perzeption des Lerners und durch Fokussierung auf das Sprachenpaar Französisch-Deutsch, in beiden Richtungen, erreicht.Zu erwartende Schwierigkeiten hängen von der Phonologie der Erstsprache des Lerners ab und sind daher nicht symmetrisch. Eine besondere Stärke des Projekts ist die Einbindung von Sprachforschern mit Expertise in der Phonetik und Phonologie der beiden Sprachen, insbesondere im sprachübergreifenden Zusammenhang.Ein zentrales Anliegen beim Fremdsprachenlernen ist die Unterstützung des Lerners durch Feedback. Das erste Ziel ist es, dem Lerner automatisiertes Feedback zu bieten, das auf der Analyse der Lerneräußerungen basiert und gezielt die zu verbessernden akustischen Merkmale hervorhebt. Das zweite Ziel ist ein Feedback, das sich auf phonetisches Expertenwissen im Lernsystem und auf die Integration der Spracherkennungs- und Signalverarbeitungstechnologie stützt. Konfidenzwerte der automatischen Spracherkennung werden bei der Erstellung von Diagnosen und Feedback berücksichtigt: je höher die Konfidenz, desto expliziter kann das Feedback erfolgen. Das dritte Ziel ist es, einen hohen Grad an Individualisierung des Lerners, der Übungen und der Arten von Feedback (textuell, akustisch, visuell) zu erreichen und ein Lernerprofil zu entwickeln, wobei die phonetischen Schwierigkeiten bei der Produktion und Perzeption berücksichtigt werden. Ein zentraler methodischer Aspekt ist die Verwendung der eigenen Stimme des Lerners. Im Verlauf einer Übungssitzung wird der Lerner mit modifizierten Versionen seiner eigenen Äußerungen konfrontiert. Auf dieser Grundlage kann er den Lernfortschritt durch den Vergleich seiner eigenen Realisierungen mit dem Feedback durch das System einschätzen. Dieses Ziel erfordert eine genaue Definition der für dieses Sprachenpaar zu erwartenden phonetischen Schwierigkeiten, welche sowohl die segmentale (z.B. Aspiration, Auslautverhärtung, Vokalquantität) als auch die suprasegmentale Ebene (z.B. Wortbetonung, Kontrastakzent) umfassen. Die relevanten Merkmale werden auf der Grundlage des phonetischen und phonologischen Systems der beiden Sprachen ausgewählt und in Abhängigkeit von der Häufigkeit der Ausspracheabweichungen des Lerners gewichtet. Dieses Vorgehen setzt eine sorgfältige Analyse eines deutsch-französischen Lernerkorpus auf unterschiedlichen Sprachniveaus voraus. Das Korpus wird der Wissenschaft zugänglich gemacht.Das Projekt beruht auf einer engen Interaktion von Phonetik einerseits und Signalverarbeitung/Sprachtechnologie andererseits. Diese Verzahnung wird zugleich als notwendig und zielführend für das vorgeschlagene Projekt erachtet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Beteiligte Person Dr. Yves Laprie
 
 

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