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Neural Network Architecture in Respnse to Traumatic Stress: Psychophysiology of the Defence Cascade and Implications for PTSD and Dissociative Disorders

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23057254
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bedrohliche Stressoren lösen eine Verteidigungskaskade aus. Welche Stufen der Abwehrreaktionen gewählt werden hängt von Parametern der Bedrohung, insbesondere der körperlichen Nähe des Angreifers ab. Nach einem Moment des orientierenden Einfrierens kann eine starke Aktivierung folgen, die zunächst in angstvoller Flucht, dann in wütendem Kampf und zuletzt in einer Panik gipfelt. Schon auf dem Weg zu dieser maximalen Aktivierung setzt jedoch eine Umkehr der autonomen Reaktion wie der neuronalen Steuerungsmechanismen in Form vermehrter dissoziativer Phänomene (z.B. Taubheitsempfindungen) sowie vermehrtem vaso-vagaler Dominanz ein, die schließlich in tonischer Immobilität resultieren kann. Die Ergebnisse dieses Projekts belegen die These, dass in der Folge Überlebende traumatischer Erfahrungen auf symptomatischer Ebene die individuelle Verhaltenssequenz repetieren, die diese während des Stresserlebens durchlaufen haben. Dies führt dann zu zwei Subtypen von Traumapatienten: Solche mit peri-traumatisch überwiegender Kampf-Flucht-Reaktion versus solche, deren Organismus die gesamte Kaskade der Verteidigungsmöglichkeiten durchlaufen hat, um schließlich durch parasympathischen Überhang im Niedergang aller Funktionen und aller Wahrnehmungsmöglichkeiten (Dissoziation) zu münden, also um durch ‘Totstellen’ zu überleben. Studien beider Förderphasen belegen, dass bei Personen, die mehrfach oder fortgesetzt traumatischem Stresserleben ausgesetzt gewesen waren, sich Korrelation zwischen klinischer Symptomatik und funktioneller, struktureller kortikaler Reorganisation sowie neuroendokrinen und autonomen Veränderungen nachweisen lassen. Die Ergebnisse legen nahe, dass Subtypen von Trauma-bedingten Reaktionsweisen unterschieden werden können, eine charakterisiert durch intrusive Erinnerungen und einer niedrigen Schwelle zur Auslösung einer Alarmreaktion (Hyperarousal), eine andere primär charakterisiert durch dissoziative Reaktionsweisen. Implikationen die sich daraus für ein verbessertes therapeutisches Verständnis ergeben wurden durch in Kooperation mit dem Zentrum für Integrative Psychiatrie in Kiel geprüft.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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