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Werner Naumanns Projekt eines 'gereinigten Nationalsozialismus' in der Gründungsphase der Bundesrepublik

Antragsteller Professor Dr. Günter Trittel (†)
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231785207
 
In dem vorliegenden Manuskript wird nicht der Versuch gemacht, eine politische Biographie Werner Naumanns (1909-1982), des ehemaligen Staatssekretärs im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda vorzulegen, vielmehr ist beabsichtigt, seine Sicht - die eines auch nach 1945 noch überzeugten Nationalsozialisten - auf die innenpolitische Entwicklung der frühen Bundesrepublik zu rekonstruieren. Dieser Ansatz bestimmt den Kern der Untersuchung: Naumann unternimmt den Versuch, auf der Grundlage eines wenig modifizierten Neo-Nationalsozialismus das nach Ansicht vieler Zeitgenossen vorhandene rechtsextreme Massenpotential zu formieren und für eine maßgebliche Rolle in der bundesrepublikanischen Politiklandschaft zu organisieren. Dieses Projekt scheitert, weil die britische Besatzungsmacht in Kooperation mit der Bundesregierung Naumann (und einige seiner wichtigsten Unterstützer) Anfang 1953 verhaftet und dafür sorgt, dass gegen ihn ein - letztlich erfolgloses - Verfahren vor dem BGH eingeleitet wird. Der Misserfolg des Naumannschen Renazifizierungsprojektes wirft ein neues Licht auf den Demokratiegründungsprozess der Bundesrepublik, insbesondere auf die Formierungsprozesse innerhalb des parteipolitischen Liberalismus' wie am rechtsextremen Rand der Gesellschaft.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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