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Mittelalterliche Handschriften: Neukatalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in einem dritten Band

Antragsteller Professor Dr. Peter Burschel, seit 9/2016
Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231835924
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des gesamten Projektes ist es, einen modernen Katalog zu allen 1017 mittelalterlichen Manuskripten des Helmstedter Fonds zu erstellen, der voraussichtlich sieben Bände umfassen und die veralteten Beschreibungen Otto von Heinemanns (1884–1888) sukzessive ersetzen wird. Mit dem Erscheinen des ersten Katalogbandes 2012 und dem Abschluss dieser Projektphase liegen nunmehr 450 gemäß den Richtlinien der DFG erstellte Neukatalogisate mittelalterlicher Handschriften aus dem Signaturenbereich Cod. Guelf. 1 bis 615 Helmst. vor. Sie erschließen die Codices unterschiedlichster Provenienzen – Handschriften aus südniedersächsischen Klosterbibliotheken ebenso wie die in ganz Westeuropa gesammelten Bände der ehemaligen Bibliotheca Flaciana – ausführlich mit Angaben zum kodikologischen Aufbau und zum Inhalt der Handschrift. Hier sind viele wichtige Einzelbefunde zu bislang unbekannten oder im norddeutschen Raum bislang nicht nachgewiesenen Texten zu verzeichnen. Genaue inhaltliche und kodikologische Vergleiche sowie das zusätzliche intensive Studium der archivalischen Quellen und der historischen Helmstedter Handschriftenkataloge ermöglichten weiterführende Erkenntnisse zur Entstehung der Sammlung und zur Ermittlung von Schriftheimat und Provenienz einzelner Handschriften. Dies gilt insbesondere für die bislang nur unzureichend erschlossenen und damit selbst in aktuellen Forschungsprojekten nur ungenügend oder gar nicht berücksichtigten Liturgica aus den südniedersächsischen Klöstern, deren Buchbestände im Frühjahr 1572 in die ältere Wolfenbütteler Hofbibliothek überführt wurden. Da in der nunmehr abgeschlossenen Projektphase diese Handschriften einen quantitativen Schwerpunkt bildeten, wurde mit der angemessen modifizierten "Basistext"-Methode ein praktikables Erschließungsverfahren gefunden, das es nunmehr erlaubt, fast alle Missalien, Breviere, Antiphonare, Gradualien, Hymnare, Kollektare und andere liturgische Text- und Rollenbücher zu analysieren, zu beschreiben und schließlich zu lokalisieren. Für die aus den gleichen Klöstern stammenden Sammelhandschriften und die inhaltlich herausragenden, in ganz Europa zusammengetragenen Stücke aus der Bibliothek des Matthias Flacius Illyricus konnten ebenfalls vielfach neue Ergebnisse erbracht werden. Die an der HAB praktizierte enge Verzahnung von Forschung (die vielfach auch vom Bearbeiter in Kooperation mit anderen Projekten erbracht wurde), Tiefenerschließung und den Digital Humanities hat sich auch in der dritten Projektphase der Neukatalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften bestens bewährt.

 
 

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