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Zentrifugale Modulation und Plastizität auditorischer Netzwerke im Hirnstamm von Säugetieren

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23220835
 
Wir wollen die Modulation von Hörinformation im Hirnstamm durch das absteigende System untersuchen. Die Anatomie und Physiologie der vergleichsweise zahlreichen spezialisierten Kerne der Hörbahn sind Gegenstand intensiver Forschung. Dabei stand bislang vor allem die Funktion der aufsteigenden Bahn im Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses. Aber, wie auch bei anderen Sinnessystemen, gibt es auf allen Ebenen absteigende Bahnen und Feedback-Schleifen. Mit Hilfe des absteigenden Systems hat das Gehirn subtile Möglichkeiten die Hörinformation auf unterschiedlichen Ebenen zu modulieren. Ohne ein Verständnis der plastischen und subtilen Einflussnahme auf die Weiterverarbeitung von einfachen und komplexen auditorischen Reizen in den Hirnstammkernen bleibt unser Bild der räumlichen Verarbeitung inklusive der Schallquellentrennung und weiterer wichtiger Aspekte der Schallwahrnehmung, wie zum Beispiel die Objektbildung, unvollständig. Darüber hinaus könnten diese Erkenntnisse eine wichtige Grundlage für die Konstruktion zukünftiger elektronischer Schaltkreise und die Auslegung der dazugehörigen Software für Hörgeräte und Hörprothesen bilden. Unsere Kenntnisse über die physiologische Wirkung des absteigenden auditorischen Systems sind für das relativ komplex strukturierte auditorische Mittelhirn und das olivocochleäre System am größten. Im Gegensatz dazu ist unser Kenntnisstand über das binaurale aufsteigende System eher bescheiden. Obwohl die Unterkerne des Oberen Olivenkomplexes (SOC) anatomisch getrennte funktionale Einheiten bilden, ihre Funktion bei der Schallokalisation physiologisch gut charakterisiert ist und zahlreiche absteigende Eingänge nachgewiesen sind, wissen wir über die Funktion der zentrifugalen Eingänge in diesen Kerngebieten nichts. Gerade wegen der relativ klaren, parallelen Informationsverarbeitung in den Unterkernen des SOC erhoffen wir uns die Prinzipien und Regeln der zentrifugalen Wirkung auf die Verarbeitung von binauraler Schallinformation besonders gut untersuchen und verstehen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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