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Bruxismus und Okklusion als Risikofaktoren für CMD- Bestimmung des spezifischen Einflusses parafunktioneller und okklusaler Parameter auf die Prävalenz, Inzidenz und Progression von schmerzassoziierten kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) -

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 232689885
 
Kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) umfassen Erkrankungen der Kiefergelenke, der Kaumuskulatur und der umgebenden Strukturen und sind nach chronischen Rückenschmerzen die zweithäufigste Erkrankung des muskuloskelettalen System. CMD führen bei behandlungssuchenden Patienten zu einem erheblichen Leidensdruck, welcher hauptsächlich durch Schmerz verursacht wird. Ca. 10% der erwachsenen Allgemeinbevölkerung suchen eine Behandlung auf Grund von CMD. Die Ätiologie und mögliche Risikofaktoren von CMD werden seit langem kontrovers diskutiert und sind bis heute relativ wenig bekannt. Während die Bedeutung psychosozialer Faktoren kaum bestritten wird, sind die Aussagen zum Einfluss von Parafunktionen (Bruxismus) und okklusaler Parameter zum Teil widersprüchlich. Das Ziel im beantragten Forschungsvorhaben ist die Bestimmung des spezifischen Einflusses parafunktioneller und okklusaler Parameter auf die Prävalenz, Inzidenz und Progression von schmerzassoziierten CMD.Das Forschungsvorhaben gliedert sich in zwei Teile. In einem Querschnittseil werden bestehende Daten einer Fall-Kontroll-Studie im Sinne einer Sekundärdatenanalyse ausgewertet (RDC-TMD Validation Project). Der zweite Teil besteht aus einer longitudinalen Datenerhebung und -auswertung (RDC-TMD Follow-up-Project). Die Studien sind von der NIDCR gefördert und multizentrisch angelegt. Studienzentrum ist an der University of Minnesota (Minneapolis, USA). An 3 Zentren erfolgte die Rekrutierung der Probanden (N=705) und werden die Nachuntersuchungen (bis 5 Jahre) durchgeführt. Es liegen von allen Probanden umfassende klinische und psychosoziale Befunde, die mit CMD assoziiert sein können, vor und es wurden dreidimensionale Aufnahmen der Kiefergelenke angefertigt (Röntgen und Magnetresonanztomographie). Die Befunde, welche bei den Nachuntersuchungen erhoben werden, sind identisch mit denen der Querschnittsuntersuchung. Diese Daten wurden in diesem Umfang noch nie erhoben. Die Nutzung dieser Daten stellt eine einmalige Möglichkeit dar, den Einfluss von Bruxismus und Okklusion auf CMD zu bestimmen. In logistischen Regressionsanalysen werden Odds Ratios für den Zusammenhang von Bruxismus und Okklusionsparametern mit den Zielgrößen berechnet. Da die Genese von CMD komplex ist und keine reine Risikofaktor-Outcome-Beziehung vorliegt, sondern sich die einzelnen Faktoren auch gegenseitig beeinflussen können, sollen zusätzlich Strukturgleichungsmodelle (Structural Equation Modeling) erarbeitet werden. Solche Modelle wurden für CMD bisher noch nicht erstellt und stellen ein Novum in der Zahnmedizin dar. Die Analysen werden separat für Prävalenz, Inzidenz und Progression durchgeführt.Durch die Identifikation von modifizierbaren Risikofaktoren für schmerzassoziierte CMD kann sich durch deren Beseitigung die Möglichkeit der Prävention eines wesentlichen Gesundheitsproblems ergeben.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
Gastgeber Dr. Mike John
 
 

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