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Die gemeinsame Bewertung von Genauigkeitsparametern in diagnostischen Studien
Antragsteller
Professor Dr. Harald Binder, seit 1/2018
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233159376
Die gemeinsame Bewertung der Sensitivität und Spezifität eines diagnostischen Tests ist ein etabliertes Prinzip in der diagnostischen Forschung. In vielen Studien zu binären diagnostischen Tests werden jedoch Sensitivität und Spezifität getrennt voneinander analysiert. Eine gegenseitige Kompensation wird nicht unterstützt, auch wenn dies klinisch sinnvoll erscheint. Die Angabe einer "Region of Interest", also eines Bereiches von Wertepaaren für Sensitivität und Spezifität, die wünschenswert erscheinen, erlaubt es, klinisches Hintergrundwissen in die Evaluation einer diagnostischen Studie einfließen zu lassen. Ist eine derartige Region spezifiziert, lassen sich formale Hypothesentest oder geeignete Visualisierungsmethoden anwenden. Das Projekt zielt darauf, entsprechende optimale und praktisch anwendbare statistische Methoden - basierend auf eigenen Vorarbeiten - zu entwickeln und ihre Anwendung - einschließlich der Findung von "Regions of Interest" aus der Perspektive von Patienten und Klinikern - zu illustrieren. Dabei sollen sowohl einarmige Studien als auch vergleichende Studien abgedeckt werden. Die entwickelten Methoden sollen in einem Softwarewerkzeug bereitgestellt werden, welches eine einfache und daher weitverbreitete Anwendung in Zukunft unterstützt. Die Methoden und Werkzeuge, die in diesem Projekt zu entwickeln sind, werden zu einer angemesseren und effizienteren Analyse von Studien zur Bewertung diagnostischer Tests beitragen. Der Gewinn an Effizienz erlaubt eine Verringerung der benötigten Stichprobenumfänge, wodurch die Methoden einen Beitrag zur schnelleren Etablierung neuer, diagnostischer Methoden leisten. Der allgemeine Ansatz, der in diesem Projekt betrachtet wird, steht in engem Zusammenhang zu der gegenwärtigen Diskussion wie man den Nutzen neuer diagnostischer Methoden sinnvoll bewertet, um politische Entscheidungen wie über die Kostenerstattung zu unterstützen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Dänemark, Großbritannien
Beteiligte Personen
Professor Poul Flemming Hoilund-Carlsen; Professor Dr. Robert Newcombe; Professor Dr. Wolfgang A. Weber
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Werner Vach, bis 12/2017