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Versagenshypothesen zur Vorhersage der Ermüdung von Verbundgleitlagern - Erweiterung der Methodik zur Berücksichtigung des Gefügeeinflusses, Projektphase II

Fachliche Zuordnung Mechanische Eigenschaften von metallischen Werkstoffen und ihre mikrostrukturellen Ursachen
Konstruktion, Maschinenelemente, Produktentwicklung
Förderung Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233292516
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

• Es wurde ein mehrskaliges Simulationsmodell entwickelt, um auf Basis lokaler Festigkeitskenngrößen, den Gefügeeinfluss auf die Versagensgrenzen der Gleitschicht für Weißmetall-Verbundlager abzubilden. • Das mechanische Verhalten der konstituierenden Phasen (Sn-Sb Mischkristallmatrix, Cu6Sn5 und SnSb) wurde mittels Nanoindentation bestimmt und in einem elasto-plastischen Materialmodell implementiert. • Die Gefügeeigenschaften (Phasenanteil und Ausscheidungsgröße) der untersuchten Bereiche (I, M, A) unterscheiden sich für beide Weißmetalllegierungen teilweise nur geringfügig, wobei die Streuung der Gefügeparameter innerhalb der Gefügebereiche weiterhin groß ist. • Die mikrostrukturspezifischen Festigkeitskennwerte (Stauchgrenzen und Dauerfestigkeiten) konnten für beide Legierungen quantifiziert werden. Die Unterschiede der Dauerfestigkeit in den untersuchten Gefügebereichen sind eher gering (weniger als 15%) und die Streuung ist immer noch groß. Daher konnten keine signifikanten Korrelationen zwischen Gefügemerkmalen und Ermüdungseigenschaften identifiziert werden. • Für ausgewählte Gefüge mit deutlich variierenden Eigenschaften zeigen die mit der QVH berechneten Versagenswerte jedoch einen deutlichen Einfluss auf die Tragfähigkeit bzw. Versagensgrenzen der Gleitlagerschicht. • Die Identifikation von Gefügemerkmalen mit möglichst hoher Ermüdungsfestigkeit bzw. die Vorhersage von Festigkeitskennwerten ist aktuell noch nicht mit ausreichend hoher Genauigkeit möglich. Um die Vorhersagegüte weiter zu verbessern, sind systematische RVE-Rechenstudien mit statisch äquivalenten repräsentativen Volumenelementen (SERVE) erforderlich. Die im Projekt simulierten 30-60 Gefügemodell pro Gefügeausprägung und Werkstoff sind bei weitem nicht ausreichend. Die Erstellung synthetischer Gefügemodelle ist aufgrund der geometrischen Irregularität der Ausscheidungsphasen aus aktueller Sicht nicht mit vertretbarem Aufwand möglich. • Die Berechnung der Versagensgrenzen der geprüften Verbundgleitlager mit der QVH unter Berücksichtigung mikrostrukturspezifischer Festigkeitskennwerte bestätigt nur qualitativ die Prüfstandsergebnisse für SnSb12Cu6ZnAg, da eine direkte Übertragbarkeit der Probenkennwerte auf die Prüflager aufgrund der unterschiedlichen Fertigungshistorie nicht möglich war. • Es konnte eine höhere Ermüdungslebensdauer von Gleitlagern mit einer Gleitschicht aus SnSb12Cu6ZnAg_L im Vergleich zu SnSb12Cu6ZnAg_N nachgewiesen. Dagegen zeigten SnSb8Cu4_N und SnSb8Cu4 _L eine geringere Ermüdungslebensdauer und geringere Streuung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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