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Ideomotorische Kontrolle antizipativer Handlungen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233554795
 
Wir hantieren täglich mit den verschiedensten Gegenstände. Den Bewegungen, die wir dabei ausführen, schenken wir kaum Beachtung. Dennoch zeugen sie von den erstaunlichen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns. Denn nur die Integration von Wissen über die Gegenstände, über unsere eigenen Handlungsmöglichkeiten und über die Beziehung zwischen beiden ermöglicht diese scheinbar einfachen Bewegungen. Wie durchdacht diese Bewegungen sind, erkennt man schon daran, wie wir Gegenstände greifen. Dabei wählen wir stets Griffe, die unseren Körper in ideale Ausgangspositionen bringt, um Gegenstände wie gewünscht zu bewegen.In den letzten Jahrzehnten wurde dem Thema „Greifen, um Objekte zu manipulieren“ viel Beachtung geschenkt. Wir verstehen inzwischen recht gut, inwiefern unsere Greifentscheidungen uns bei Objektmanipulationen unterstützen. Weniger gut verstehen wir jedoch die kognitiv-motorischen Prozesse, die unsere Greifbewegungen an geplante Objektmanipulationen anpassen. Das vorausgehende Projekt (HE 6710/2-1) hat gezeigt, das dabei sowohl Lernprozesse als auch die Zielrepräsentation eine zentrale Rolle spielen. Diese Aspekte wurden bislang kaum untersucht. Dies soll nun in der Fortsetzung des Projektes geschehen.Da die Ideomotorische Theorie die beiden Aspekte – Lernen und Zielrepräsentationen – miteinander verbindet, soll geprüft werden, inwieweit sie die Prozesse, die antizipatives Greifen ermöglichen, abbilden kann. Die Ideomotorische Theorie besagt, dass die Antizipation gewünschter sensorischer Zustände zur Ausführung derjenigen Handlung führen, die normalerweise ebendiese sensorischen Eindrücke erzeugen. Dies wird dabei durch die assoziative Verknüpfung von Handlungen und der daraus folgenden sensorischen Effekte ermöglicht. Im Fortsetzungsantrag soll geprüft werden, ob auch die Auswahl eines bestimmten Griffes durch die Antizipation der sensorischen Merkmale einer geplanten Objektmanipulation ermöglicht wird.Im ersten Projektteil soll untersucht werden, inwieweit assoziatives Lernen von Greifbewegungen und Objektmanipulationen die Anpassung eines Griffs an geplante Objektmanipulationen beeinflusst. Im zweiten Teil wird geprüft, inwieweit die Repräsentation von Objektmanipulationen Greifbewegungen beeinflusst. Im dritten Teil wird untersucht, ob die Art, in der Objekte gegriffen und manipuliert werden, von der perzeptuellen Komplexität der resultierenden Objektbewegung bestimmt wird. Wir erwarten durch dieses Projekt ein besseres Verständnis der menschlichen Fähigkeit Objekte zu manipulieren und die Ausweitung der Ideomotorischen Theorie auf komplexere, biomechanisch anspruchsvollere Bewegungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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