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Die Große Meteorbank (Nordost-Atlantik): Trittstein oder Abstellgleis? Quantitative Untersuchungen zur Verbreitung, der Diversität und dem Ursprung der benthonischen Harpacticoidenfauna (Crustacea, Copepoda) des Seeberggipfels

Antragsteller Dr. Kai Horst George
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233694656
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Eine quantitative Auswertung des Meiofauna-Materials, dass auf der Reise P397 GROMET im Jahr 2010 an 21 Stationen der Großen Meteorbank gesammelt worden war, erbrachte eine Ausbeute von 387.767 Organismen, die sich 26 meiobenthonischen Großtaxa zuordnen ließen. 18.876 davon gehören zu den Copepoda Harpacticoida und verteilen sich auf 24 Familien. Vergleiche der Stationen auf Großgruppen- und Familienebene belegen das Bestehen einer geschlossenen Meiofauna- und Harpacticoida-Gemeinschaft auf dem ganzen Plateau. Ein Vergleich der Großen Meteorbank mit anderen Seebergen und Inseln aus der näheren Umgebung sowie mit dem Anaximenes-Seeberg aus dem östlichen Mittelmeer zeigen auf Familienebene ein weitgehende Übereinstimmung; bloß der Anaximenes-Seeberg sticht durch die Präsenz etlicher Arten, die keiner Familie zuzuordnen sind, hervor. Um entsprechende Untersuchungen auch auf Artebene durchführen zu können, wurden die Vertreter von 18 der 24 Familien (= 6.403 Individuen) von der Großen Meteorbank bis auf Artebene identifiziert. Es galt, drei Hypothesen zu prüfen: Die Große Meteorbank beherbergt eine eigenständige Harpacticoidenfauna mit einem hohen Anteil endemischer Arten (H1); Der Großteil der Harpacticoida auf dem Plateau setzt sich aus Arten zusammen, die aus der Tiefsee stammen (H2); Die Flachwasserkomponente der Plateaugemeinschaft ähnelt derjenigen anderer untersuchter Seeberge und Inseln sowohl mit Blick auf die Artenzusammensetzung als auch auf die Diversität (H3). Anhand von Similaritäts- und Diversitätsanalysen sowie durch unmittelbare faunistischtaxonomische Vergleiche unter Hinzuziehung von Literaturdaten konnten alle drei Hypothesen eingehend geprüft werden. H2 und H3 mussten verworfen werden; der überwiegende Teil der harpacticoiden Kuppenfauna setzt sich wider Erwarten und vorheriger Annahmen aus Arten zusammen, die „typischen“ Flachwassergruppen angehören, während der Anteil an „typischen“ Tiefseetaxa deutlich geringer ausfällt (H2). Außerdem unterscheidet sich die Große Meteorbank von den übrigen untersuchten Erhebungen deutlich mit Blick auf die Gemeinschaftsstruktur und Artenzusammensetzung auch ihrer Flachwasserkomponente (H3). Hypothese H1 konnte dagegen in vollem Umfang bestätigt werden: Der große Anteil nur dort angetroffener Arten, kombiniert mit dem äußerst geringen Anteil bereits bekannter Arten bestätigt stattdessen das Bild von einer eigenständigen, weitestgehend isolierten Harpacticoidengemeinschaft.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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