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Diskurs und Praktiken in schrumpfenden Regionen. Eine Untersuchung zur subjektiven Relevanz von Schrumpfungsdiskursen am Beispiel des Landkreises Altenburger Land
Antragstellerin
Professorin Dr. Judith Miggelbrink
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233897295
Die Einordnung bestimmter sozialstruktureller Entwicklungen wie Abwanderung, Ausdünnung der sozialen und technischen Infrastruktur, Bevölkerungsabnahme usw. in einen Diskurs der Schrumpfung, auf den mit politischen, programmatischen und planerischen Mitteln zu reagieren sei, bildet den Ausgangspunkt des Projekts. Davon ausgehend untersucht das Projekt, ob und wie Schrumpfungsdiskurse auf der subjektiven Ebene relevant sind. Die Leitfrage ist: Wie wirken Schrumpfungsprozesse und -diskurse im Alltag auf die Bürger ein? Dies soll anhand des Beispiels Landkreis Altenburger Land (Thüringen) untersucht werden. Gegenstand sind Subjekte, die in ihrem Alltagsleben mit Phänomenen der Schrumpfung konfrontiert sind. Diese wird für sie manifest u.a. als Leerstände, Abwanderung und Ausdünnung der Infrastruktur, aber auch diskursiv, z.B. über Stigmata. Das Projekt verfolgt die These, dass Schrumpfungsdiskurse subjektive Deutungsmuster beeinflussen und insofern manifeste, auf individuellen Entscheidungen basierende Prozesse (wie z.B. Abwanderung) präfigurieren können. Gleichzeitig wird aber davon ausgegangen, dass der Schrumpfungsdiskurs trotz seines hegemonialen Charakters nicht determinierend ist und keine lineare Beziehung zwischen Diskurs und Subjekt besteht. Ein besonderes Augenmerk gilt daher den alternativen und gegen-hegemonialen Deutungen durch die Subjekte in schrumpfenden Regionen. Das Projekt leistet einen Beitrag zu einem vertieften Verständnis des wechselseitigen Zusammenhangs von sozialer und räumlicher Dimension von Schrumpfung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen