Detailseite
Analyse des Einflusses des Nervus vagus auf die postoperative Immunsuppression
Antragstellerin
Dr. Pia Menges
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233978225
Jede chirurgische Operation löst eine Phase der Immunsuppression aus. Diese Beeinträchtigung der Immunfunktion kann zu lebensgefährlichen infektiösen Komplikationen im weiteren Verlauf führen. In unserer Arbeitsgruppe wurde ein Mausmodell etabliert, das die postoperative Immunsuppression abbildet und somit detaillierten Analysen zugänglich macht: das SID-Modell (Surgically-induced Immune Dysfunction). Nach heutigem Wissenstand hat der Nervus vagus einen wichtigen Einfluss auf das Immunsystem. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Milz mit der Freisetzung von Zytokinen. Wir konnten in eigenen Vorarbeiten zeigen, dass der Nervus vagus einen protektiven Effekt in einem Modell der chirurgischen Sepsis hat (CASP-Modell: Colon Ascendens Stent Peritonitis). In ersten Vorversuchen haben wir Hinweise für eine bedeutende Rolle des Nervus vagus auch im Verlauf der postoperativen Immunsuppression zeigen können: wird im Modell der postoperativen Immunsuppression (SID) der Nervus vagus operativ mittels subdiaphragmaler Vagotomie ausgeschaltet, überlebt der Organismus die postoperative Immunsuppression nicht mehr. Im vorliegenden Projekt soll nun dieses Zusammenspiel zwischen Nervus vagus und postoperativer Immundysfunktion genau analysiert werden. Entsprechend unserer Hypothese wird die Immunsuppression auf Ebene der Milz durch den Nervus vagus beeinflusst. Daher wollen wir die Rolle der Milz, ihrer Zellpopulationen und der dort freigesetzten Zytokine detailliert analysieren. Mit diesen Ergebnissen wollen wir zur Entwicklung von therapeutischen oder sogar prophylaktischen Strategien in diesem klinisch sehr schweren Problem der postoperativen Immunsuppression beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen