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HYDROMAN: Effekte hydrologischer Änderungen und menschliche Aktivitäten auf den zentral-westafrikanischen Regenwald während des Holozäns

Antragsteller Dr. Yannick Garcin
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234368558
 
Der weltweit zweitgrößte zusammenhängende tropische Regenwald in Zentral-Westafrika ist heute bedroht durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung und Brandrodung. Um die Bedeutung natürlicher Prozesse und anthropogener Aktivitäten auf diese bedrohten Ökosysteme zu verstehen, müssen die Ursachen vergangener Veränderungen in der Ausdehnung der tropischen Regenwälder verstanden werden. Aus dem Holozän (die letzten 11.500 Jahre) sind verschiedene Episoden von Rückzug und Ausdehnung der zentralafrikanischen Regenwälder bekannt, die wohl ursächlich mit Klimaschwankungen einhergehen. Jedoch werden Veränderungen in den letzten 3000 Jahres auch in Zusammenhang mit der Ausdehnung der Siedlungsgebiete der Bantu Völker gebracht, auch wenn diese Theorie umstritten ist. Um die Ursachen der Veränderungen in der Ausdehnung zentral-westafrikanischer Regenwälder im Holozän zu verstehen, plane ich die Anwendung neuer, molekularer Klimaproxies (substanzspezifische Wasserstoff- und Kohlenstoffisotopenverhältnisse) an Seesedimentkernen aus Kamerun. Dazu werde ich auf den Ergebnissen einer Kalibrationsstudie in Kamerun aufbauen, worin ich zeigen konnte, dass die Wasserstoffisotopenverhältnisse von Blattwachs-Biomarkern (n-Alkane) den modernen hydrologischen Gradienten in Kamerun exzellent nachzeichnen (Ergebnisse aus DFG Projekt GA 1629/1-1). Substanzspezifische Kohlenstoffisotopenverhältnisse werde ich einsetzen, um Veränderungen in der Vegetation zu rekonstruieren (C3 vs. C4 Pflanzen), während X-ray fluorescence Scans der Sedimentkerne und spezifische organische Substanzen zur Identifikation von anthropogenen Aktivitäten, veränderter Erosion und Bränden im Einzugsgebiet dienen sollen. Ein solcher kompletter Datensatz wird helfen, die Paläoumweltbedingungen im Holozän in Zentralwestafrika und ihre natürlichen bzw. anthropogenen Ursachen zu ergründen. Ein mechanistisches Verständnis dieser Prozesse ist essentiell, um die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels auf die tropischen Regenwälder vorhersagen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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