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Zentralprojekt

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159975155
 
Es wurde verschiedentlich gezeigt, dass sich gedächtnisbasierte Entscheidungen von solchen unterscheiden, die bei Vorliegen aller Informationen getroffen werden. Bei Entscheidungen mit Informationsabruf aus dem Langzeitgedächtnis verwenden Personen einfachere und sparsamere Heusristiken, oder sie verzichten gar auf attributbasierte formale Regeln und verwenden exemplarbasierte Strategien (Bröder & Schiffer, 2003; 2006; Bröder, Newell & Platzer, 2010). In vorangegangenen Arbeiten wurde ein Rahmenmodell teilweise validiert, das zwei kapazitätsbegrenzte "Flaschenhälse" während der Informationsaufnahme (Lernen) einerseits und der Informationsanwendung (Entscheiden) andererseits annimmt. Wenn die Regelabstraktion während des Lernens schwierig ist (erster Engpass), wird stattdessen eine exemplarbasierte Wissensbasis generiert. Wenn die Informationsverarbeitung dagegen während der Wissensanwendung kognitive Kosten verursacht, werden einfache im Vergleich zu komplexeren Entscheidungsstrategien verwendet. Die Teile 1 und 2 des Projekts zielen auf eine Verfeinerung des Rahmenmodells. Teil 1 zielt auf eine formale Modellierung des Lernprozesses im ersten "Flaschenhals". In der Tradition von Hybridmodellen aus der Kategorisierungsforschung wird die strikte Dichotomie zwischen regelbasiertem und exemplarbasierten Entscheiden aufgegeben, die auch gelegentlich als Dichotomie zwischen "deliberatem" und "intuitiven" Entscheiden gesehen wird. Teil 2 untersucht bezogen auf das Rahmenmodell Gründe für konfligierende Befunde in der Literatur, die eher "intuitive" Strategien bei gedächtnisbasierten Entscheidungen nahelegen (Glöckner & Hodges, 2010). Faktoren, die den zweiten "Flaschenhals" betreffen, werden als mögliche Erklärungen der empirischen Diskrepanzen untersucht. Teil 3 des Projekts überprüft kritisch die "Unconscious Thought Theory" von Dijksterhuis (2004) und testet sie gegen eine konkurrierende Alternative, die zum zweiten Flaschenhals des Rahmenmodells in Beziehung steht.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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