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Selbstzeugnisse innerchristlicher Konversionen im säkularisierten Zeitalter

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23446437
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Konversionen werden in diesem Projekt zur Erforschung vom Wandel der Personkonzepte in der Geschichte analysiert und als Prisma für die Untersuchung gesellschaftlicher Veränderungen im langen 19. Jahrhundert genutzt. Als Quellen dienen veröffentlichte und unveröffentlichte Konversionsberichte und Selbstzeugnisse von Konvertiten und Konvertitinnen, zeitgenössische Publikationen zu Konversionen und Konvertiten sowie unveröffentlichte Materialien zum kirchlichen und staatlichen Umgang mit Konvertiten. Die Konversionsberichte enthalten auf der einen Seite ein Repertoire von narrativen Mustern, die bereits aus den Quellen der Frühen Neuzeit bekannt sind. Als neue Option für Konversionswillige kam nun die Wahl der Konfessionslosigkeit hinzu, die jedoch selbst von staatlichen Stellen weiterhin als Ausnahme von der Regel der konfessionellen Zugehörigkeit angesehen wurde. In den Selbstzeugnissen der Konvertiten werden Zweifel und Unsicherheiten deuttich, während die publizierten Konversionsberichte sowie die Publikationen zu Konversionen und Konvertiten auf Eindeutigkeit und nicht relativierbare Erkenntnis setzten. Im Umgang mit den Konvertiten und in den Publikationen zu dem Personenkreis zeigt sich der ambivalente Prozess der Säkularisierung ebenso wie die hohe Bedeutung der Religionszugehörigkeit in dieser Zeit. Die Personkonzepte von Konvertiten in deutschsprachigen Gebieten im 19. Jahrhundert können nun mit den Personkonzepten von Konvertiten aus der Frühen Neuzeit und anderen Kulturkreisen verglichen werden.

 
 

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