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Männliche (Un-)Fruchtbarkeit: Charakterisierung des testikulären Phänotyps von heterogenen Auszucht-Mauslinien mit hoher Fertilität.
Antragsteller
Privatdozent Dr. Joachim Weitzel
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234884451
Unfruchtbarkeit ist weltweit ein relevantes medizinisches Problem. Bisherige Studien zu kausalen Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit beschränken sich meist auf die Analyse einzelner Gendefekte. In der Realität dagegen scheint Unfruchtbarkeit eher ein komplexes, multi-kausales Phänomen zu sein.Wir wechseln deshalb mit diesem Projekt die Perspektive und nutzen zwei weltweit einzigartige Maus-Modelle (Fruchtbarkeitslinien FL1 und FL2), die über mehr als 150 Generationen auf den Phänotyp-Parameter "hohe Fruchtbarkeit" selektiert wurden. Diese Mäuse haben im Vergleich zu einer Kontrolllinie sowohl die Anzahl der Nachkommen als auch das Geburtsgewicht pro Wurf fast verdoppelt.Ziel unseres Projektes ist es, die testikulären Phänotypen beider Fruchtbarkeitslinien im Vergleich zu einer Kontrolllinie initial zu charakterisieren. Die Charakterisierung beinhaltet zum einen die Zusammensetzung des Hodengewebes der Tiere, sowie deren spermatologischen und endokrinen Status. Zum anderen wird eine globale Genexpressionsanalyse aufklären, welche molekularen Pathways den phänotypischen Veränderungen des Gewebes zugrunde liegen. Wir erwarten durch dieses Projekt neue, grundlegende Erkenntnisse über molekulare Mechanismen innerhalb des Hodenparenchyms, die unmittelbare Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben.Wir vermuten, dass Gene und Signalwege, deren Veränderung mit einer stark erhöhten Fruchtbarkeit einhergeht, auch zum Phänotyp "verminderte Fruchtbarkeit" beitragen können. Somit schaffen wir mit diesem Projekt die Grundlage für zukünftige Untersuchungen zur Pathogenese und Therapie der männlichen Unfruchtbarkeit.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen