Unterpermische Bryozoen des East Gondwana Rift Systems: Blick aus der globalen Perspektive

• Antragsteller: Privatdozent Dr. Andrej Ernst, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Paläontologie
• Förderung: Förderung von 2013 bis 2018
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235200976

Dieses Vorhaben beabsichtig eine Untersuchung der unterpermischen Bryozoenfaunen im Ostgondwana-Riftsystem. Bryozoen sind als Makrofossilien bestens in der Fossilüberlieferung vertreten, insbesondere wegen der kalkigen Skelette der meisten Arten und wegen breiter Verbreitung in unterschiedlichen marinen Biotopen. Das Ostgondwana-Riftsystem verläuft von Norden nach Süden mit marinen Bedingungen durch das Intervall von 40° bis 60° S und mit offenmarinen Bedingungen im Norden (Timor) bis eingeschränkt marinen Bedingungen im Süden (Perth Basin). Die Becken des Ostgondwana-Riftsystems überliefern die Geschichte der Episoden der Entgletscherung in der Südhemisphäre während des Unterperms und beinhalten unterpermische, durch die Bryozoen dominierte Flachwasser Karbonatfacies, welche in der Vergangenheit nur unzureichend untersucht waren. Das Schwerpunkt dieses Vorhabens ist die taxonomische Untersuchung der Bryozoen aus dem Ostgondwana-Riftsystem, kombiniert mit petrographischen und geochemischen Methoden für Umweltrekonstruktionen. Die zu erwartenden Ergebnisse des geplanten Vorhabens sind neue Einsichten in die Biogeographie der unterpermischen Bryozoen mit der Identifikation der taxonomischen Ähnlichkeiten der ostgondwanischen Faunen zu den anderen Gebieten des Gondwana (z.B., Oman), und der Faunen aus der Paläotethys und der Nordhemisphäre. Des Weiteren, werden neue Erkenntnisse über die Verbreitungsmuster der Bryozoen aus der Südhemisphäre im Verlauf von 20° der Paläobreite und von offenmarinen bis eingeschränkt marinen Bedingungen gewonnen. Paläoökologische Aspekte des Vorhabens werden die Einflüsse der Vergletscherung und Entgletscherung auf Entwicklung und Verbreitung der Bryozoenfaunen von Ostgondwana ausleuchten, und deren Wert für klimatische Rekonstruktionen erhöhen. Biostratigraphische Differenzierung der Faunen im Intervall nahe der Karbon/Perm Grenze bis zum Kungurium kann neue Anhaltspunkte für verbesserte Korrelation der globalen Zeitskala beitragen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen