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Influence of ecology and social interactions on the early evolution of family life.

Antragstellerin Professorin Dr. Susanne Foitzik, seit 2/2016
Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235565503
 
Ein langwährendes Problem der Evolutionsbiologie ist es zu verstehen, warum einige Tiere in Familien leben, während andere ein solitäres Leben führen. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich eine Hauptfrage mit den Faktoren, welche die Entstehung und Aufrechterhaltung von familiären Beziehungen fördern. Die beiden hier vorgestellten Projekte verfolgen diese Fragestellung, indem sie analysieren, wie die Ressourcenverfügbarkeit und die geschwisterlichen Interaktionen die frühe Evolution des Familienlebens beeinflussen. Ressourcenlimitation wurde traditionell als ein wichtiger Faktor gesehen, welcher familiäres Leben fördert, da unter diesen Bedingungen die Vorteile der elterlichen Fürsorge größer sind. Im Gegensatz dazu haben neuere Studien gezeigt, dass limitierte Ressourcen auch zu Bedingungen führen können, bei denen die Anwesenheit von Elterntieren sich nachteilig auf die Nachkommen auswirkt und elterliche Fürsorge maladaptiv wird. Das erste Projekt wird die kurz- und langfristigen Auswirkungen niedriger Ressourcenverfügbarkeit auf die familiären Interaktionen untersuchen und wie dieser Faktor zu einen Wechsel von solitären zu familiären Leben führt. Neben den ökologischen Bedingungen, können auch Interaktionen zwischen Familienmitgliedern die Evolution von familiären Leben beeinflussen. Während viele Studien analysieren, auf welche Weise sich antagonistische Interaktionen zwischen Nachkommen auf Familienmerkmale auswirken, zeigen neuere Arbeiten, dass Kooperationen zwischen Geschwistern vorkommen können und dass diese zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Familienleben beitragen können. Im zweiten Projekt werden wir untersuchen, inwieweit Verwandtschaft unter Geschwistern, Parasitendruck oder der Hungerstatus die Entstehung von kooperativen Verhalten zwischen Geschwistern beeinflusst und erkunden in welchem Maß die Vorteile der geschwisterlichen Kooperation die frühe Evolution von familiären Leben fördert. Studienobjekt beider Projekte ist der europäische Ohrwurm, eine Insektenart die ideal ist, um den Wechsel zwischen solitären und familiären Leben zu untersuchen, da Weibchen eine nicht-obligatorische Form des Fürsorgeverhaltens zeigen und die Jungen nach Futter betteln oder selbstständig fressen können. Unsere Projekte werden die Vorhersagen einer neuen Hypothese testen, die aussagt, das gute anstatt schlechte ökologische Bedingungen zum Wechsel von solitären zu familiären Leben führt, und welche neuartige und entscheidende Einblicke gibt, in die Bedeutung ökologischer Qualität und innergruppen Interaktionen für die frühe Evolution von Familienleben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Schweiz
Ehemaliger Antragsteller Dr. Joël Meunier, bis 1/2016
 
 

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