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Die Motte. Ausbreitung eines Burgentyps an Elbe und Oder im hohen und späten Mittelalter

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235835221
 
Im Rahmen eines der Teilprojekte des Heisenberg-Stipendiums des Antragstellers wird das große Teile Europas umfassende Phänomen des Burgentyps Motte in übergreifender Form erforscht und in einer Literaturstudie analysiert. Die Sachbeihilfe, deren Verlängerung um ein weiteres Jahr hier beantragt wird, soll ermöglichen, die bei der großräumigen Studie erzielten Erkenntnisse durch tragfähige Feldforschungen, die Datierung, Gestalt, Sinn und Funktion dieser Anlagen exemplarisch klären, zu untermauern. Dabei wird eine Ausbreitungsrichtung der räumlichen Expansion des Burgentyps Motte untersucht - jene nach Osten, in die Regionen an Elbe und Oder (zwischen Altmark und Niederschlesien). Zugleich wird mit diesen Untersuchungen ein empfindliches Desiderat der mittelalterlichen Burgenforschung geschlossen, die den Turmhügeln bislang ein nur begrenztes Interesse gewidmet hat. In den beiden zu Ende gehenden Projektjahren wurden dazu wichtige und tragfähige Ergebnisse erzielt, die auf der archäologischen Erforschung von acht Motten basierten. Im hier beantragten dritten Projektjahr sollen zunächst die bisherigen Resultate abschließend ausgearbeitet werden. Das Ziel ist die Zusammenführung der vielen erhobenen Forschungsergebnisse zu einer großen Monographie, in der der Burgentyp Motte im Arbeitsgebiet umfassend unter seinen archäologischen, historischen und kulturgeschichtlichen Aspekten beleuchtet und in den Rahmen des hoch- und spätmittelalterlichen zentraleuropäischen Befestigungswesens eingeordnet wird. Über diese Arbeiten hinaus sollen begrenzte weitere Feldforschungen an vier Burgen in den beiden westlichen Projekt-Teilregionen Altmark und Prignitz durchgeführt werden, um das Forschungsergebnis nachhaltig abzurunden. Die Anlagen werden historisch eingeordnet, vermessen, prospektiert, im Hinblick auf mögliche Keller und Fundamente der Bebauung geophysikalisch untersucht und durch begrenzte Ausgrabungen erkundet. Damit wird bezweckt, die genaue Datierung festzustellen, die Konstruktion des Hügels, der Befestigung, die Art und Qualität der Bebauung zu erhellen sowie anhand der Funde Hinweise zur Laufzeit der Burgen, zum sozialen Stand der Erbauer und zur wirtschaftlichen Situation zu gewinnen. Die Auswahl der Befestigungsanlagen ermöglicht dabei, bislang noch nicht hinreichend erfasste Aspekte dieses Burgentyps zu beleuchten: Das Forschungsprogramm sieht die Untersuchung einer Höhenmotte, von zwei Vorburgen und eines vermutlich hochadeligen Burghügels mit früher Feld- und Backsteinbebauung vor.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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