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Triangulierung als Methode zur Modellierung arealer Konvergenz mit hoher Auflösung (TriMCo)
Antragsteller
Professor Dr. Björn Wiemer
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 236286281
Das TriMCo-Projekt zielt auf eine multifaktorielle Untersuchung von Faktoren ab, die zur Entstehung von Konvergenzzonen führen. Neuartig an diesem Ansatz ist die systematische Integration verschiedener Herangehensweisen, welche zur Erstellung des linguistischen Profils einer kleineren Region dienen, die für ihre intensiven und langwährenden Kontaktbeziehungen zwischen Dialekten zweier typologisch und genetisch ähnlicher Sprachgruppen bekannt ist. Zu diesem Zweck sollen Verfahren und Erkenntnisse aus der Typologie, der Areal- und Kontaktlinguistik, der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft und der Dialektgeographie eingesetzt werden, unterstützt durch statistische Methoden (ANOVA, nichttaxonomische Strukturen) und vornehmlich auf der Grundlage kohärenter Diskurse gesprochener Sprache. Eine solche integrale Herangehensweise erfordert ein ausreichend feinkörniges Niveau der linguistischen Analyse, bezogen auf ein ausreichend kleines Areal mit bereits gut belegten Konvergenzphänomenen. Zu diesem Ziel haben wir die baltisch-slavische Kontaktzone (BSCZ) ausgewählt. Wir werden versuchen, ein umfassendes Bild der Mechanismen und Auslöser zu erstellen, die zum Aufkommen von 12 repräsentativen Merkmalen auf unterschiedlichen Strukturebenen geführt haben. Diese Merkmale werden sowohl von einer Type- wie von einer Token-orientierten Perspektive aus analysiert werden. Die bisherige Forschung legt nahe, daß zumindest die folgenden drei Faktoren interagieren: (i) universelle Prinzipien, (ii) Effekte der arealen Nachbarschaft (und somit Sprachkontakt), (iii) sprachgenetisch bedingte Ähnlichkeit. Diese drei Faktoren sollen trianguliert werden, indem wir die Wechselwirkung der genannten Faktor und für jeden von ihnen sein relatives Gewicht ermitteln. Variation innerhalb der slavischen und baltischen Varietäten der BSCZ sowie einiger slavischer und ostseefinnischer Varietäten in unmittelbarer Nachbarschaft werden eingehend untersucht. Um den Ort bestimmter Merkmale (und des gesamten Profils) innerhalb größerer Kontinua zu ermitteln, planen wir, die ausgewählten Merkmale der BSCZ auf dem Hintergrund von größeren, direkt umgebenden Arealen und von Dialektkontinua zu erfassen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen