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Die kommunizierte IO: Öffentlichkeitsarbeit, Inklusion zivilgesellschaftlicher Akteure und die globale Politisierung Internationaler Organisationen

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 236311339
 
Stärkt oder schwächt die kommunikative Öffnung internationaler Organisationen (IO) die gesellschaftliche Politisierung ihrer Politiken und Verfahren?IO werden in höchst unterschiedlichem Maße politisiert, d.h. öffentlich thematisiert und bewertet. Gleichzeitig haben sich IO über die vergangenen Jahre mehr oder weniger stark gesellschaftlichen Kommunikationsprozessen geöffnet - durch aktive Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationen (ZGO) in IO-interne Beratungs-, Entscheidungs- bzw. Implementationsprozesse. Dabei wird zum einen häufig unterstellt, dass eine solche Öffnung die intensive und kritische Politisierung von IO erheblich begünstigt, weil Informationen über Defizite von IO für externe Akteure insgesamt zugänglicher geworden sind. Zum anderen ist aber auch das Gegenteil plausibel, denn IO könnten durch professionalisierte Öffentlichkeitsarbeit und selektive ZGO-Inklusion ihre gesellschaftlichen Kritiker marginalisieren. Das Projekt fragt entsprechend nach der Wirkung von Öffentlichkeitsarbeit bzw. ZGO-Inklusion durch IO auf ihre Politisierung. Es nimmt dabei eine dezidiert erklärende Perspektive ein, ohne die, aus demokratietheoretischer Warte wichtige, normative Dimension von Politisierung aus dem Blick zu verlieren: die Entstehung einer aktiven und pluralen Öffentlichkeit, die IO einer zivilgesellschaftlichen Kontrolle unterwirft.Das Projekt umfasst im ersten Schritt eine inhaltsanalytische Erhebung und multivariate Analyse von öffentlichen Stellungnahmen zu 50 IO im Newsfeed transnationaler Nachrichtenagenturen über die Stichjahre 2004, 2008 und 2012. Im zweiten Schritt wird die Analyse in vier Fallstudien durch die ergänzende Inhaltsanalyse von Pressemitteilungen vertieft. Die Auswahl der Fallstudien erfolgt nach den Prinzipien eines 'most similar system designs'. Beide Analyseschritte ermöglichen komplementäre Schlüsse auf die kausale Wirkung einer kommunikativen Öffnung von IO auf deren Politisierung im global-öffentlichen Raum. Die Erfassung der jeweils politisierenden Akteure lässt darüber hinaus wichtige Erkenntnisse z.B. über vorhandene Politisierungsungleichheiten erwarten und ermöglicht damit eine empirisch fundierte Kritik institutioneller Arrangements und Kommunikationsstrategien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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