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SPP 1712:  Intrinsische Hybridverbunde für Leichtbautragstrukturen - Grundlage der Fertigung, Charakterisierung und Auslegung

Fachliche Zuordnung Maschinenbau und Produktionstechnik
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237091934
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des Schwerpunktprogramms 1712 Intrinsische Hybridverbunde für Leichtbautragstrukturen ist die wissenschaftliche Untersuchung von ressourceneffizienten Produktionsverfahren zur Herstellung von lastoptimierten intrinsischen Hybridbauteilen. Unter einem intrinsischen Hybridverbund wird in diesem Zusammenhang ein integrales Bauteil aus einer endlosfaserverstärkten Komponente und einem metallischen Werkstoff verstanden, bei dem die Verbindung der verschiedenen Materialien im Ur- bzw. Umformprozess erfolgt. Für intrinsische Hybridverbunde ist somit kein nachgeschalteter Fügeprozess notwendig. Neben der Charakterisierung und Auslegung der intrinsischen Hybridverbunde soll eine Verkürzung der Zykluszeiten bei einer gleichzeitig hohen Reproduzierbarkeit erzielt werden. Zum Erreichen der Ziele werden deshalb innerhalb des Schwerpunktprogramms die Forschungsrichtungen Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaften und Mechanik miteinander verknüpft. Dabei sind im Schwerpunkt Produktionstechnik neben den Herstellungsverfahren für intrinsische Hybridverbunde vor allem geeignete Qualitätssicherungskonzepte zu entwickeln. Im Bereich der Werkstoffwissenschaften steht die Charakterisierung und die Verbesserung der Anbindung zwischen metallischer und polymerer Komponente im Vordergrund, für die entsprechende Prüfmethoden bei bauteilnahen Beanspruchungen zu erforschen sind. Die mechanischen Forschungsherausforderungen bestehen in der Entwicklung von Material- und Strukturmodellen, bei denen Anisotropie, thermomechanische Kopplung und Grenzschicht präzise abgebildet werden sollen. Im Schwerpunktprogramm 1712 konnten mehrere Produktionsverfahren für die intrinsische Hybridisierung, wie beispielsweise das Schleuderverfahren oder das Schlauchblasverfahren, befähigt werden. Es wurden wichtige Erkenntnisse für die Einbringung von metallischen Elementen in einen Faserverbundkunststoff (FVK) im Bereich des Werkzeugdesigns, der Preformherstellung, der porenfreien Infiltration und der Vorbehandlung der Grenzschicht erarbeitet, die in Form von Handlungsempfehlungen und Gestaltungsrichtlinien in vielen hochwertigen Veröffentlichungen publiziert wurden. Darüber hinaus sind durch das SPP1712 verschiedene numerische Struktur- und Materialmodelle für intrinsische Hybridverbunde entwickelt worden, welche eine hohe Prognosegüte aufzeigen. Mit angepassten Qualitätssicherungsmethoden und Prüftechniken für bauteilnahe Beanspruchungen können die Hybridbauteile geprüft und validiert werden. Um die Praxistauglichkeit der Entwicklungen unter Beweis zu stellen und potenzielle Einsatzfelder zu identifizieren, wurden in der zweiten Phase des SPP1712 anwendungsnahe Demonstratorbauteile hergestellt und der Industrie im Rahmen eines öffentlichen Messeauftritts zugänglich gemacht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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