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Handlungsgetriebene Aufmerksamkeits-Rekrutierung

Antragsteller Professor Martin Fischer
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237128964
 
Es wird zunehmend erkannt, daß unsere visuelle Selektion abhängig von unseren Handlungen ist, insbesondere von solchen die mit den Händen geplant und durchgeführt werden. Visuelle Aufmerksamkeitszuwendung wird von der aktuellen Position der Hand, der geplanten Handposition, sowie der Handhaltung und der geplanten Handlung (Zeigen oder Greifen) beeinflußt. Die meisten Arbeiten zur Interaktion von manuellen Handlungen und visueller Wahrnehmung haben sich auf das Studium diskreter zielgerichteter Bewegungen oder statischer Handhaltungen beschränkt. Im Alltag wird jedoch ein Handlungsziel häufig gewählt während sich die Hand in Bewegung befindet, weil sie entweder immer noch mit einem vorigen Zielobjekt interagiert oder bereits auf dem Weg zur Erfassung des nächsten Zielobjektes ist. Deshalb soll hier der Effekt kontinuierlicher Handbewegung und dynamischer Veränderung der Handhaltung auf die visuelle Selektion erforscht werden. Diskriminationsreize werden in unterschiedlichen Positionen im Handlungsraum dargeboten und deren Verarbeitung gemessen. Dieser Ansatz ermöglicht es uns zu untersuchen, ob die gleichen Mechanismen, die unsere Aufmerksamkeit bei der Handlungsplanung und programmierung antreiben, auch während der Bewegung aktiv sind. Wir messen auch den zeitlichen Verlauf visueller Selektion relativ zur Handlung. Die Verwendung verschiedener visueller Aufgaben und Bedingungen erlaubt uns, die handlungsgetriebene Aufmerksamkeitszuwendung genau zu studieren, so daß wir transiente oder kontinuierliche Komponenten unterscheiden und die Rolle endogener (planungsbezogener) und exogener Reize (z.B. propriozeptiver Information von Körperhaltung und Handbewegung) beschreiben können. Damit liefert diese Studie neue Einsichten in die Wechselwirkung von Körperschema, Bewegungsplanung, Handlungsdurchführung und visueller Verarbeitung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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