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Modi nachhaltigkeitsbezogener Forschung im Vergleich (MONA): Forschungsmodi und ihr Einfluss auf wissenschaftliche und gesellschaftliche Projekterträge - Eine vergleichende Analyse von 100 Drittmittelprojekten nachhaltigkeitsbezogener Forschung
Antragsteller
Professor Dr. Daniel J. Lang; Professor Dr. Jens Newig
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237265569
Seit etwa zwei Jahrzehnten werden unter Titeln wie 'post-normal science', 'new modes of knowledge production' oder 'Transdisziplinarität' vermehrt neue Modi wissenschaftlicher Forschung beschrieben. Deren Anspruch ist es, gesellschaftlich relevante Probleme zu bearbeiten, durch Partizipation von Nicht-Wissenschaftlern die gesellschaftliche Legitimation von Forschung zu erhöhen sowie 'gesellschaftlich robustes' Wissen zu erzeugen. Zentrale Elemente sind dabei die Zusammenarbeit über disziplinäre Grenzen hinweg, die Orientierung an realweltlichen Problemen und die Beteiligung von Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und/oder Zivilgesellschaft im Forschungsprozess. Auf Nachhaltigkeitsfragen bezogene Forschungsprogramme haben sich diese neuen Forschungsmodi in besonderem Maße zu Eigen gemacht. Während transdisziplinäre Forschungsprojekte häufig einzeln evaluiert wurden, liegt bislang keine vergleichende Untersuchung zu den tatsächlich angewendeten Forschungsmodi sowie den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Wirkungen einer größeren Zahl von Forschungsprojekten vor.Mit MONA wird erstmals ein umfassender Vergleich von Projekten mit unterschiedlichen Forschungsmodi und ihrer Erträge angestrebt. Die empirische Basis bilden ca. 100 abgeschlossene Drittmittelprojekte. Für eine möglichst hohe Variation der Forschungsmodi besteht das untersuchte Sample jeweils zur Hälfte aus Projekten in BMBF-Förderprogrammen mit speziellem Fokus auf das Programm 'Sozial-ökologische Forschung' (SÖF) sowie aus nachhaltigkeitsbezogenen Projekten in Einzel- und koordinierten Programmen der DFG.Die Studie verfolgt Forschungsziele auf drei Ebenen:1. Topographie der Forschungsmodi: Anhand des verwendeten Samples soll die Praxis tatsächlich verwendeter Forschungsmodi in Bezug auf Kriterien wie Interdisziplinarität, Orientierung an gesellschaftlichen Problemen oder Einbindung nicht-wissenschaftlicher Akteure kartiert werden. Damit wird auch untersucht, inwiefern sich Projekte aus unterschiedlichen Förderkontexten tatsächlich in ihren Forschungsmodi unterscheiden.2. Zusammenhang zwischen Forschungsmodus und Wirkung: Anhand eines Sets von Hypothesen wird untersucht, inwiefern unterschiedliche Forschungsmodi sich in ihren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ergebnissen bzw. Wirkungen unterscheiden und inwieweit das parallele Anstreben wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ziele für den Erfolg in beiden Bereichen förderlich oder behindernd ist. Eine Breitenstudie untersucht das gesamte Sample basierend auf einer Dokumentenanalyse und punktuellen Interviews. Eine Tiefenstudie betrachtet ca. acht Forschungsprojekte (hälftig BMBF und DFG) im Detail.3. Evaluationsmethodik: Zugleich liefert MONA einen substanziellen Beitrag zur Methodenentwicklung der Evaluation von (transdisziplinären) Forschungsprojekten, indem Indikatoren zur Messung von Forschungsmodi sowie wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Projektergebnisse und -wirkungen entwickelt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen