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FOR 756:  Impact of shocks on the vulnerability to poverty: consequences for development of emerging Southeast Asian economies

Fachliche Zuordnung Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Geowissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23753993
 
Während das theoretische Verständnis von Armut in den vergangenen Jahren weiterentwickelt wurde, um die Komplexität des Phänomens Armut in Entwicklungsländern besser zu fassen, spielen statische Armutskonzepte, die für die Messung auf Querschnittsdaten zurückgreifen, in der Diskussion weiter eine bedeutende Rolle, obwohl sie sich kaum eignen, die langfristige Wohlfahrt der Armen zu beschreiben. Noch immer lebt über eine Milliarde Menschen dauerhaft unter der Armutsschwelle. Eine weitaus größere Zahl von Menschen ist vorübergehend arm bzw. dem Risiko ausgesetzt, wieder in Armut zurückzufallen. Vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheit in den ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen folgt daraus die Notwendigkeit, ein dynamisches Armutskonzept zu entwickeln, das die Wirkung von Risiken und Schocks auf die Verwundbarkeit der betroffenen Bevölkerungsschichten berücksichtigt.
Ziel der Forschergruppe ist es daher, Konzepte und Messmethoden der Anfälligkeit und Verwundbarkeit (Vulnerabilität) am Beispiel von Schwellenländern Südostasiens weiterzuentwickeln. In der ersten Phase konzentriert sich die Forschergruppe auf Thailand und Vietnam. Im Einzelnen zielt das Vorhaben darauf ab,
(1) das konzeptionelle und methodische Verständnis von Vulnerabilität zu erweitern und die Vulnerabilität in den beiden Ländern und in der Region mit neuesten Methoden zu beurteilen,
(2) zu einem besseren Verständnis des Entscheidungsverhaltens armer Haushalte unter Unsicherheit beizutragen,
(3) die Folgen von Schocks für Einkommen und Vermögen einzelner Haushalte und Gruppen zu quantifizieren und
(4) den Beitrag sozialer Sicherungssysteme zu Wachstums- und Verteilungszielen zu bewerten.
Nach konzeptionellen Arbeiten konzentrieren sich die Aktivitäten auf die empirische Untersuchung und das quantitative Gerüst für gesellschaftliches Risikomanagement als Basis für die Entwicklung geeigneter sozialer Sicherungsmaßnahmen in Schwellenländern. Neben einer besseren Beurteilung der Folgen künftiger Krisen in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand kann damit auch das Verständnis der für verschiedene Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme geeigneten Vorbeugungs- und Anpassungsmechanismen vertieft werden.
Um diese Ziele zu erreichen, wird die Forschergruppe eine umfassende Datenbasis zu ländlichen Haushalten, Unternehmen und regionalen Interessengruppen in ausgewählten Grenzprovinzen Thailands und Vietnams erstellen und die Daten mit neueren ökonometrischen Methoden analysieren. Ein interdisziplinäres Team wird dabei sowohl Ursachen für Risiken als auch die intra- und intersektoralen, interregionalen, interpersonalen und intertemporalen Möglichkeiten der Risikodiversifizierung sowie entsprechende Anpassungsmaßnahmen untersuchen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen

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