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Melatonin-Rezeptor-Agonisten als ein möglicher Therapieansatz bei Reizdarmsyndrom
Antragsteller
Professor Dr. Martin Storr
Fachliche Zuordnung
Gastroenterologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237650470
Das Reizdarm Syndrom wird in der adulten Bevölkerung mit einer Prävalenz von ca. 12% häufig angegeben.1 Die aktuelle Therapie ist rein symptomatisch auf Linderung von Bauchschmerz und Stuhlunregelmäßigkeit ausgerichtet. Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, dass Agonisten des Melatonin-Rezeptors den gastrointestinalen Transit verlangsamen und Schmerzäquivalente lindern können. Ein solcher, multimodaler Wirkmechanismus wäre in der Therapie des Reizdarmsyndroms neuartig und würde die aktuell einseitig symptomatische Therapie ergänzen. Vorläufige, unkontrollierte klinische Studien lieferten Hinweise für einen positiven Effekt von Melatonin auf Symptome von Reizdarm-Patienten, grundsätzliche Fragen der beteiligten Wirkorte und Mechanismen müssen aber geklärt werden, bevor weitere, ausgedehntere klinische Studien sinnvoll erscheinen. Grundlagenwissenschaftliche Untersuchungen fehlen, die wesentliche pharmakologische und physiologische Wirkungen, durch melatoninerge Pharmaka und die Melatoninrezeptoren vermittelt, charakterisieren. Die notwendige, detaillierte pharmakologische Charakterisierung wird helfen, das mutmaßliche Potential des Melatoninsystems für die Therapie gastrointestinaler Funktionsstörungen, wie z.B. des Reizdarmsyndroms, auszuschöpfen. Die geplanten Untersuchungen haben daher das Ziel, die Wirkungsweise und die Wirkorte des Melatonins am GI-Trakt insbesondere hinsichtlich der gastrointestinalen Motilität und Schmerzen zu identifizieren. Experimentelle Ergebnisse am Versuchstier sollen am Humangewebe bestätigt werden, um das therapeutische Potential von Melatoninagonisten auszuloten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen