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Medienhistorische, methodische und medientechnische Grundlagen der Digitalisierung von Werken der historischen Projektionskunst
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Martin Loiperdinger; Professorin Dr. Claudine Moulin
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237764916
Hauptziel des Forschungsprojekts ist es, grundlegende Voraussetzungen für die Erforschung der historischen Projektionskunst zu schaffen. Deren Entwicklung zum ersten zeitbasierten visuellen Massenmedium Ende des 19. Jahrhundert etablierte die Projektion von Bildern auf Leinwand bzw. Bildschirm (screen) als universelle Kulturtechnik, die zum Aufstieg des Films nach 1900 maßgeblich beigetragen hat. Trotzdem ist die Projektionskunst kaum erforscht, weil die seinerzeit in Aufführungen (performances) und Vorträgen (lectures) projizierten Glasbilder überwiegend in Privatsammlungen überliefert, d.h. öffentlich nicht zugänglich sind.Mit Hilfe von Methoden und Verfahren der Digital Humanities lässt sich diese Schranke der Forschung nachhaltig beseitigen. Das erfordert die Erstellung digitaler Quelleneditionen, welche die einzigartige Performativität der Projektionskunst als Aufführungsmedium berücksichtigen. Der konsequente Einsatz internationaler Standards ermöglicht den digitalen Zugang zu den Werken der Projektionskunst ohne zeitliche oder räumliche Einschränkungen. Deshalb erarbeitet das Forschungsprojekt die medienhistorischen, methodischen und medientechnischen Grundlagen für die Digitalisierung von Werken der Projektionskunst, um so die medienwissenschaftlichen und informationstechnischen Voraussetzungen für das erste internationale Webportal der Projektionskunst zu schaffen.Dieses Webportal soll die verteilte Erschließung des visuellen Kulturerbes der Projektionskunst ermöglichen. Es stellt eine virtuelle Forschungsumgebung (VFU) bereit, in der Werke der Projektionskunst in Form von kritischen digitalen Quelleneditionen für die medienhistorische Forschung und für interessierte Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen zugänglich gemacht werden. Hierzu müssen adäquate Verfahren der digitalen Reproduktion ausgearbeitet sowie Standards für Erfassung, Metadaten und Archivierung festgelegt werden. Um das performative Potential der überlieferten Glasbilder in zeitgenössischen Aufführungen darzustellen, werden verschiedene Modi der digitalen Rekonstruktion von projizierten Lichtbilderserien und Projektionseffekten im variablen Zeitablauf mit Sprechertexten und Musik entwickelt.Als Ergebnis stehen am Ende des Projekts zwei unerlässliche Voraussetzungen für das internationale Webportal der Projektionskunst bereit: 1. Das elektronische Handbuch mit den methodischen und medienhistorischen Grundlagen, mit obligatorischen und optionalen Contentelementen der Quelleneditionen, Digitalisierungsstandards und medientechnischen Verfahren: Der Datenbestand des Handbuchs (Texte, Illustrationen, animierte Funktionsmodelle) soll direkt in die digitalen Dienste des Webportals (Anweisungen, abrufbare Kontextinformationen, Hilfesystem) übernommen werden. 2. Die virtuelle Forschungsumgebung (VFU): Sie soll Dritte in die Lage versetzen, den Content des internationalen Webportals mit redaktioneller Betreuung selbst zu generieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen