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Periimplantitis und Weichgewebsverluste bei dentalen Implantaten: eine Pilotstudie zur Untersuchung der Befestigung der prothetischen Suprakonstruktion als möglicher Ätiologiefaktor

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237797147
 
Die häufigste Ursache für späten Implantatverlust ist die entzündliche Zerstörung des periimplantären Knochens (Periimplantitis). Bei Implantaten, die zementierte Kronen tragen, könnte eine mögliche Ursache im Verbleib von Zementüberschüssen im periimplantären Weichgewebe bestehen, vor allem bei standardisierten Abutments, da hier der Zementspalt häufig deutlich unterhalb der Gingivagrenze zu liegen kommt. Individuelle Abutments könnten diesem Problem begegnen, da hier der Zementspalt zugänglich konstruiert werden kann, doch es existieren hierzu bisher keine klinischen Daten. Es soll daher eine Pilotstudie an 20 Patienten durchgeführt werden, in der konfektionierte Abutments mit individuellen verglichen werden. Das primäre Ziel der Studie ist die explorative Untersuchung der am Abutment sowie im periimplantären Weichgewebe verbliebenenen Zementüberschüsse an konfektionierten und individuellen Abutments mit implantatgetragenen Einzelkronen nach 2 Wochen. Pro Abutment werden 4 Messpunkte erfasst (bukkal, mesial, distal, lingual). Lage und Streuung der Verhältnisse von zementfreien zu zementbehafteten Oberflächen (keine Einheit) in beiden Gruppen werden als Mittelwerte und Standardabweichung erfasst, sowie mittels Box-Plots grafisch dargestellt. Zusätzlich werden auch die periimplantären Weichgewebe im Hinblick auf volumetrische Veränderungen oder Entzündungsparameter untersucht und Retentionsverluste ausgewertet. Alle Arbeitsschritte der Kronenherstellung werden ausschließlich von einem Studienarzt und einem Zahntechniker vorgenommen. Um Bias zu vermeiden, erfolgt vor Behandlungsbeginn eine Randomisierung. Außerdem werden die im Rahmen der Studie vorgesehenen Untersuchungen ausschließlich von zwei kalibrierten Studienärzten durchgeführt, die nicht an der Behandlung beteiligt sind. Das Institut für medizinische Biometrie und Informatik der Universität Heidelberg wird von der Planung bis hin zur statistischen Auswertung in diese Pilotstudie involviert sein. Die Ätiologie der Periimplantitis ist vielfältig und größtenteils unklar, die Inzidenz ist drastisch steigend. Diese Pilotstudie soll die Grundlage der Fallzahlplanung für eine mehrjährige Hauptstudie ermöglichen, die multizentrisch an den Universitätskliniken Frankfurt und Heidelberg, sowie innerhalb des bestehenden Praxisnetzwerks durchgeführt wird, um die klinische Bedeutung der Untersuchung zu unterstreichen. Ziel der Hauptstudie soll sein, klare Behandlungsempfehlungen formulieren zu können, die Zementüberschüsse im periimplantären Sulkus vermeidbar machen und so dazu beitragen, die mögliche Entstehung einer Periimplantitis zu verhindern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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