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Metallhydride als neue Wirtsgitter für die Lumineszenz von zweiwertigem Europium

Fachliche Zuordnung Festkörper- und Oberflächenchemie, Materialsynthese
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 238173941
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Einfluss von Hydridionen, H-, auf die Lumineszenzeigenschaften von mit zweiwertigem Europium, Eu(II), dotierten Wirtsverbindungen wurde systematisch untersucht. Wegen der Hydrid-Fluorid-Analogie sind die Kristallstrukturen oft ähnlich zu denen der Fluoride. Die hohe Polarisierbarkeit des Hydridliganden verursacht erhebliche, zuvor unbekannte Unterschiede der Lumineszenzeigenschaften. Der Grund hierfür liegt in den Übergängen 4f7-4f65d von Eu(II), denn elektronische d-Zustände werden wesentlich stärker von der chemischen Umgebung beeinflusst als f-Zustände. Im Allgemeinen wird im Vergleich zu den Fluoriden die Emission in Richtung größerer Wellenlängen verschoben. Die Ursache ist vor allem im Absenken des Energie-Schwerpunktes des 4f65d-Zustandes um etwa 10000 cm^-1 zu suchen (nephelauxetischer Effekt). Zusätzlich erzeugt die stärkere Ligandenfeldaufspaltung eine Rotverschiebung, wobei der Effekt aber etwa um den Faktor 10 geringer ausfällt. Dies bedeutet, dass in mit zweiwertigem Europium dotierten Materialien die Farbe des ausgesendeten Lichtes zum Roten hin verschoben wird, wenn Fluorid gegen Hydrid ausgetauscht wird. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, Emissionswellenlängen durch teilweisen Hydrid-Fluorid-Austausch einzustellen. Diese Trends wurden durch Strukturuntersuchungen und Lumineszenzspektroskopie an einer Reihe von mit zweiwertigem Europium dotierten Verbindungen etabliert: LiMH3, LiMH3-xFx (M = Sr, Ba), LiSr1-xBaxH3, MMgH3, MMgH3-xFx (M = Na, K), MMgH4 (M = Sr, Ba), EuHCl und LiSrSiO4H.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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