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Digitalisierung und wissenschaftliche Aufarbeitung der Graphiksammlung des Eugen Diederichs Verlags in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB)

Antragstellerin Dr. Sabine Wefers
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239028915
 
Das in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) verwahrte Archiv des Eugen Diederichs Verlags (1896-1946) ist ein einzigartiges Zeugnis der Arbeit und Rezeption eines der großen deutschen Kulturverlage. Glanzstück und Gegenstand des Projekts sind die in singulärer Geschlossenheit vorliegenden Buchgraphiken: ca. 1.900 Blätter mit Originalentwürfen von Künstlern, die der Verleger in Auftrag gab, um sie optimiert in den Verlagsbüchern zu drucken. Es finden sich darunter so bekannte Künstlernamen wie Peter Behrens, Heinrich Vogeler oder E. R. Weiss. Die deutsche Buchkultur weist nirgends sonst einen ähnlich umfassenden Bestand auf, auch nicht für andere Zeiträume. Zu verdanken ist das der Tatsache, dass die Arbeiten der Künstler anders als üblich nicht in deren Besitz verblieben, sondern von Eugen Diederichs (1867-1930) für das Verlagsarchiv gesichert wurden. Der Eugen Diederichs Verlag zählt zu den sogenannten Kulturverlagen, deren Blütezeit zwischen der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und der Weimarer Republik lag. Grundlegend für den Verlag war seine Identifikation mit der Buchreformbewegung um 1900, innerhalb derer Diederichs die treibende innovative Kraft war. So setzte er etwa die Ideen der Arts & Crafts-Bewegung erstmals in Deutschland um. Sein Verlags gewann einen unvergleichlichen Rang durch ein Zusammenspiel von neuer Buchästhetik und -qualität mit der gewerblichen Industrialisierung. Die Prozesse an den Schaltstellen zwischen Künstlern und Verlag sind bisher nicht grundsätzlich erforscht. Hier gewinnt die Graphiksammlung mit den sie umgebenden Archivalien für die Forschung ganz außerordentliche Bedeutung. Da sie insbesondere für die Zeit des Jugendstils einen ungewöhnlich dichten Katalog bietet, in dem unbekannte Künstler die bekannten zu einem neuen Gesamtbild ergänzen, liefert sie zudem wesentliche Impulse für die Erforschung dieser Künstler im Kontext des Buchwesens.Die Graphiksammlung ist bislang nicht erschlossen und der Forschung nur im Einzelfall bekannt. Projektziel ist daher neben der Formalerschließung und Digitalisierung (jeweils Eigenleistung) ihre wissenschaftliche Aufarbeitung einschließlich der Erstellung eines Künstlerkatalogs. Die Projektergebnisse und Digitalisate sollen über Universal Multimedia Electronic Library of Jena (UrMEL) frei zugänglich bereit gestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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